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Samstag, 31. Oktober 2020

Kirchen - vom Leben gezeichnet

Ein Gedanke

Eicheln aufgespalten
Foto © Jörg Niederer
"Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern ihnen den trennenden Charakter für die Menschen zu nehmen." Richard von Weizsäcker

Ein Bibelvers - Johannes 17,20+21

Jesus: "Doch nicht nur für diese hier (die 12 Jünger) bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben: dass sie alle eins seien, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, damit auch sie in uns seien, und so die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast."

Eine Anregung

Christinnen und Christen sind verschieden. Das führte immer wieder zu Spaltungen und neuen christlichen Gemeinschaften. Manchmal sind Glaubensgründe die Ursache, dann wieder kulturelle und politische Fragen. Bei den MethodistInnen ist das nicht anders. Mangelnde Unterstützung durch die Anglikanische Kirche bewirkte, dass aus der methodistischen Bewegung in den USA eine eigentliche Kirche wurde. Weitere Gründe für Sonderwege waren die Sprache, die Hautfarbe, das Verständnis des Bischofsamt, die Haltung zur Sklaverei, die Beteiligung der Laien, das mehr oder weniger grosse soziale Engagement, verschiedene Auffassung von einem heiligen Leben und unterschiedliche Ansichten über Frauen auf der Kanzel.

Heute sind im Weltrat Methodistischer Kirchen 80 verschiedene Kirchen vertreten.

Mit der Kirche / den Kirchen ist es wie mit einem Glas. Es zerbricht leicht. Einmal zerbrochen braucht es archäologisches Geschick, es wieder zusammenzufügen. Und nicht immer finden alle Teile an ihren angestammten Platz. Meist sieht man dem geflickten Gefäss danach die Brüche an. Es bleibt vom Leben gezeichnet. Aber lieber zusammengeflickt, als vollkommen dahin.

Mehr zu den methodistischen Spaltpilzen erfährt man in einem kurzen Text von Pfarrerin Damaris Raymann: https://emk-schweiz.ch/2020/10/22/methodistische-kirchentrennungen/


Morgen Sonntag sollen Heilige im Mittelpunkt stehen. Der "Heilige", den ich portraitieren werde - das sei schon einmal verraten - kommt aus dem österreichischen Bad Goisern, und nein, er heisst nicht Jörg Haider. Der kam zwar auch von da. Doch sein Beispiel ist wenig erbaulich für eine Predigt. Also habe ich mir einen andern unheiligen Heiligen rausgepickt. Neugierig? Die Predigt dazu aus der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen wird um 10.30 Uhr live übertragen: https://youtu.be/vwTI6p4R20s

Jörg Niederer ist Mitglied  im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

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