Nein zu Sonntags- und Nachtarbeit
von Heiner Studer
Mit dieser Änderung hätte erstmals eine Gruppe von Detailhändlern ihr Geschäft die ganze Nacht und am Sonntag offen. Umgehend käme die Forderung, auch andere müssten das gleiche Recht auf Nacht- und Sonntagsöffnung haben. Entsprechende Vorstösse hatten im Parlament bereits eine Mehrheit. Bei einem Ja würden politische Schritte folgen, welche noch weitgehendere Konsequenzen hätten.
Nacht- und Sonntagsarbeit muss Ausnahme bleiben. Für uns als Kirche ist der Schutz des Sonntags als Ruhe- und Feiertag ein echtes Anliegen. Dass der Mensch nach Gottes Willen sechs Tage arbeiten und an einem Tag ruhen soll, ist nachwievor sinnvoll. Dass dies nicht ein beliebiger Tag der Woche sein soll, ist für die Familie und die Gemeinschaft von Bedeutung. Für uns als Christen steht die Zeit für den Gottesdienst im Zentrum.
Sonntagsarbeit behindert das Sozial- und Familienleben. Der arbeitsfreie Tag ermöglicht gemeinsame Aktivitäten. Das Verbot grossen Lärm verursachender Tätigkeiten ist eine Wohltat.
Wir sind auf dem Weg zu einer 24-Stunden-Gesellschaft. Ist dies wirklich wünschenswert? Macht es nicht nach wie vor Sinn, dass der Tag vor allem dem aktiven Leben und zumindest einige Stunden der Nacht der Erholung dienen?
Helfen wir mit, dass durch eine durchgehende Öffnung der Tankstellenshops kein Druck auf andere Bereiche des Lebens entsteht.
Helfen wir mit, dass der Sonntag nicht zum gewöhnlichen Werktag wird und die gewöhnliche Nacht nicht zur Daueraktivität drängt.