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Donnerstag, 1. Oktober 2020

Vorausschauend handeln

Hochwasser von 1994 in Reinach AG
Foto © Jörg Niederer
Das Dilemma war absehbar: Mehr Schutz für die Bevölkerung vor dem aufkommenden Virus würde die Wirtschaft und damit viele Arbeitsplätze nachhaltig schädigen. Verständlich, dass etwa die Autoverkäufer in der Schweiz monieren, die "Strafzahlungen" für ihre zu verbrauchsstarken Modellflotten sollten jetzt in der Krise ausgesetzt werden. Verständlich auch, dass sich Weltkonzerne mit steuergünstigem Sitz in der Schweiz vor Reputationsschäden fürchten, sollte die Konzernverantwortungsinitiative angenommen und damit Vergehen gegen Umwelt und Menschenrechte auch in der Schweiz einklagbar werden. 
Was ist zu tun? Jesus mahnt, die Kosten zu überschlagen und wählt dazu ein Beispiel aus der Baubranche der damaligen Zeit (Lukas 14,28-30). Die Frage ist doch: Sind unsere Arbeitsplätze, unsere Produkte (auch z.B. von Schweizer Autozulieferern) und damit unsere Firmen zukunftsfähig? Das ist schlicht entscheidend, um die Krise langfristig zu meistern. 
Meine Antwort: Nur wenn wir Dinge produzieren und Dienstleistungen anbieten, die unseren Planeten auch langfristig als Wohnraum für alle Lebewesen erhalten und alle Menschen in Würde sich austauschen und begegnen können, ist auch unsere Wirtschaft (und unser Wohlstand) wirklich zukunftsfähig. Investieren wir in die Zukunft! Folgen wir dem Rat von Jesus, auch die ökologischen und sozialen Kosten zu überschlagen. Kurz: Effizienz und Effektivität im Sinn des Reiches Gottes.

Ein Beitrag für "Kirche und Welt", 10/2020

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