Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - 3. Johannes 1,2
"Geliebter Freund, ich wünsche dir, dass es dir in jeder Hinsicht so gut gehen möge, wie es deiner Seele geht."
Eine Anregung
Zeitungslesen als Morgensegen - das kommt ganz auf den Inhalt an. Schlechte News sind wohl "realistischer Morgenfluch".
Oder meinte Georg Wilhelm Friedrich Hegel mit der Morgenzeitung die Glückspost?
Anders: war er ein Bad News Lover, einer, der seine Freude an schlechten Nachrichten hat?
Untersuchungen zeigen, dass wir auf negative Nachrichten intensiver und nachwirkender reagieren. "Negativity Bias" nennt man das. Vermutlich schauen wir deshalb gerne Krimis. Zu gewissen Tages- und Nachtzeiten ist das Verbrechen das vorherrschende Format bei den Fernsehsendern. Im Alltag erleben wir dagegen deutlich weniger Gewaltverbrechen. Also ist das, was wir sehen, erregend, anregend, aber kaum "realistischer Alltag".
Genauso gut könnte man folglich sagen: Zeitungslesen ist eine Art Realitätsflucht in die Segnungen weltweiter Aufregung.
In diesem Sinn ist ein irischer Morgensegen geradezu hyperrealistisch. Da ist ein Mensch, der nimmt mich zum Abschied an der Tür in die Arme und wünscht mir Licht auf meinen Weg. Und genau das werde ich erleben: Licht auf meinem Weg. Das ist wenig spektakulär, aber sehr beruhigend und einfach schön.
Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika
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