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Freitag, 14. August 2020

Kratzen am Morgen

Ein Gedanke
Hund wälzt sich genussvoll in der Wiese
Foto © Jörg Niederer
"Man muss sich kratzen, bevor es zu sehr juckt." (Herkunft unbekannt)

Ein Bibelvers - Psalm 5,4
"HERR, am Morgen hörst du meine Stimme, am Morgen richte ich dir Opfer zu und warte."

Eine Anregung
Der blonde Hund wälzt sich voller Lust im frischen Gras am Ufer der Aare und geniesst sichtlich Massage und Parfümierung. Einige Schritte weiter, vor dem Coop direkt neben der Hauptstrasse liegt eine Katze auf dem noch kühlen Asphalt des Trottoirs und streckt alle Viere in den Himmel. Schon beim Aufstehen konnte ich vom Hotelzimmer aus Ziegen beobachten, wie sie sich den Hintern an einem Baumstamm kratzten. War die Eine fertig, folgte die Nächste.
Sich etwas Gutes tun nach der Ruhe der Nacht, kann helfen, auch schwierige Tage zu überstehen. Aufstehrituale, um für Zeit und Ewigkeit gerüstet zu sein. Was der Tag auch bringen mag, etwas Gutes soll ihn einläuten, etwas Gutes soll durch diesen Tag begleiten.
Zuhause sieht das Aufstehritual bei mir so aus, dass ich meiner Frau und mir einen Latte Macchiato zubereite. Als Beilage rüste ich je einen Apfel essbereit zurecht, zusammen mit Dörraprikosen und Baumnüssen. Schon das Herrichten macht Freude, und das Geniessen dann umso mehr. Ergänzt wird das noch mit ein bisschen Bibel, und mit der Zeitung, und vielleicht noch mit einem Abschnitt aus einem Buch. Mit all dem kratze ich an der Oberfläche des neuen Tages. Was noch kommen wird, gewinnt durch dieses wollige Geniessen seine Grundausrichtung. Ja mit Kratzen am Morgen vergehen nicht alle Sorgen, aber einige schon.

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