Ein Gedanke
"Ob, wer weiss, unsere inneren Gottesbilder ebenfalls auf eine Frühlingsputzete (Frühjahrsreinigung) warten, die sie zum Beispiel von den jahrtausendealten Ablagerungen patriarchaler Ideologie freischrubbt?" Kurt Marti, Tagebuch mit Bäumen, Darmstadt 1985, S.10 Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Hosea 11,4
Gott zu Israel: "Ich war zu ihnen wie jemand, der sein Tier schonend am Strick zieht und es leitet. Ich führte sie liebevoll an einem Seil. Ich war zu ihnen wie eine Mutter, die ihren Säugling an die Wangen hebt. Ich beugte mich zu ihm, um ihn zu füttern."
Eine Anregung
Mit Gottesbildern werden Lebensentwürfe gerechtfertigt. Mit Gottesbildern wird Angst verbreitet. Gottesbilder beruhigen. Gottesbilder sind einmal süss, und dann sie sind wieder modrig. Die einen brauchen Gott um besser weg zu kommen und andere brauchen Gott, um ihre Gegner fertig zu machen.
Gottesbilder sind unumgänglich. Gottesbilder sind unmöglich. Gottesbilder sind unvollkommen. Gottesbilder verbergen Gott hinter tausend Vorstellungen. Die einen sagen, was Gott ist, und die andern, was er nicht ist. Ist Gott überhaupt "er"? Auch so eine Vorstellung! Gott als Eiter, Gott als Geschwür (Micha 5,12). Vielleicht müsste es auch heissen: Gott als Made. Dagegen schöne Gottesbilder: Gott als Mutter, als Vater, als Sonne, als Morgenstern.
Von Gottesbildern handeln auch die Gedanken von Ernst Hug in seiner 3. Unterbrechung. Zwei Minuten, die zum Denken und Umdenken anregen: https://youtu.be/9bWn-j6WJ1A
Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika
Was könnte ein angemessener Begriff für "Gott" sein, der auch die "weibliche" Seite berücksichtigt? Gottheit? Unendliche? Ruach/Atem? Wie fühlt sich eine Anrede im Gebet an, wie: "Gott, du Ewige, Liebende, Atem des Lebens."
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