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Montag, 1. Februar 2021

Es wird blutig

Ein Gedanke

Ob der Rote Platz in St. Gallen etwas mit Blut zu tun hat?
Foto © Jörg Niederer
"Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut, das soll immer wieder mit Blut ausgewaschen werden." Bertha von Suttner (1843 - 1914)

Ein Bibelvers - 1. Johannes 1,7 (BasisBibel)

"Wenn wir aber im Licht leben, wie Gott selbst im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander. Dann reinigt uns das Blut von jeder Schuld, das sein Sohn Jesus für uns vergossen hat."

Eine Anregung

In Österreich gibt es eine Ortschaft mit Namen "Heiligenblut". Nun habe ich nachgeschaut, ob es in der Schweiz auch "blutige" Ortsbezeichnungen gibt. Schweizmobil findet nur wenige, die als Bestandteil "Blut" enthalten.

Da wären "Blutmoos" (bei Eschholzmatt und Marbach) und "Blutpeter" (bei Lommiswil). Viel ist über diese Örtlichkeiten nicht zu erfahren, abgesehen davon, dass diese Namen in modernen Onlinespielen verwendet werden. Ach ja, und die Lokalität "Blutpeter" liegt neben der "Schädelmatt"!

"Mumblut" ist ein Wald bei Grüsch. Und "Blutzwis" bei Volketswil (es gibt auch eines bei Zuzwil) muss ein wertvolles Amphibienbiotop sein. Dort wurden die bereits im Jahr 1969 seltenen Kammmolche doch noch in einer beachtlichen Stückzahl von 415 Exemplaren gezählt. Der robustere rotbauchige Bergmolch war damals mit 1480 Exemplaren vertreten. Da kann man nur hoffen, dass es diese Tierchen im Volketswiler Kiesgrubenland immer noch gibt.

Etwas mehr zu sagen ist über die "Blutmarch" bei Trimmis. Dabei handelt es sich um einen Grenzstein zwischen Chur und den "Vier Dörfern". Er markiert die einstige sogenannte "Blutgrenze" zwischen zwei verschiedenen Hochgerichten. Hochgerichte konnten blutige Strafen aussprechen. Daher der Rückgriff auf das Blut. Je nach dem, wo jemand straffällig geworden war, fand die Hinrichtung in Chur statt oder dann auf dem berüchtigten "Rapagugg" bei Malans. Hier kann man sich die Blutmarch anschauen: http://doi.org/10.5169/seals-550469

Das wäre es dann schon gewesen. Es gäbe zwar beim liechtensteinischen Ort Schellenberg noch ein Kloster der Missionare vom Kostbaren Blut. Doch eine Ortschaft wie Heiligenblut ist das immer noch nicht. Auf der Webseite der Ordensleute steht beim Glaubensbekenntnis folgendes - und das macht mir diese Menschen sympathisch: "Das unschuldige und gewaltsame Blutvergießen Jesu Christ wird im Neuen Testament Chiffre für die Liebe Gottes, die bis zum Letzten geht. Gott solidarisiert sich mit den Menschen – in besonderer Weise mit den Armen, den an den Rand Gedrängten und Leidenden. Im Osterereignis wird das Blut Christi zum Inbegriff für Versöhnung und den Anfang der neuen Schöpfung. Gleichzeitig erinnert es an unschuldiges Blut, das heute gewaltsam vergossen wird, und ruft zum Aufstand gegen jede Unmenschlichkeit, gegen Terror, Hass und Unterdrückung." Hier geht es zur Webseite der Missionare von Kostbaren Blut: https://www.cpps.de/

Jörg Niederer ist Mitglied  im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

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