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Mittwoch, 9. September 2020

Marottierende Gewohnheiten

Ein Gedanke
SBB-Toilette 2. Klasse
Foto © Jörg Niederer
"Die Gewohnheit ist ein Seil. Wir weben jeden Tag einen Faden, und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen." Horace Mann (1796-1859), US-Politiker und Bildungsreformer

Ein Bibelvers - Apostelgeschichte 2,42
"Sie aber hielten fest an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und am Gebet."

Eine Anregung
In manchen SBB-Doppelstockzugkompositionen befinden sich zwei Toiletten einander gegenüber angeordnet. Wenn beide frei sind, verwende ich jeweils die linke, sofern sie sauber genug ist. Eine Gewohnheit.
Wenn ich doch einmal die Gratiszeitung am Bahnhof mitnehme, dann greife ich nicht nach der Obersten, sondern nach der darunter. Eine Gewohnheit.
Im Geschirrspüler räume ich das Geschirr immer in ähnlicher Reihenfolge auf gleiche Weise ein. Eine Gewohnheit.
Wie geht es dir mit der unter "gleichartigen Bedingungen reflexhaft entwickelten Reaktionsweise, die durch Wiederholung stereotypisiert wurde und beim Erleben gleichartiger Situationsbedingungen wie 'automatisch' nach demselben Reaktionsschema ausgeführt wird"? So die Definition von "Gewohnheit" im Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewohnheit
Sind wir die Summe unserer Gewohnheiten? Und ab wann wird die Gewohnheit zum Marotte? (Marotte ist übrigens die französische Verkleinerungsform von Marie. Damit wurde eine Stabpuppe bezeichnet.)
Dann gibt es da noch die Sprechmarotten: "Oder" am Ende des Satzes, zum Beispiel, oder? Einen Satz zu beginnen mit "ich denke...". Mehr dazu unter http://www.rhetorik.ch/Marotten/Marotten.html

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