Ein Gedanke
Anstand und Respekt sind keine Hexerei.Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Samuel 28,6+7
"Und Saul befragte den Herrn, aber der Herr antwortete ihm nicht, nicht durch Träume, nicht durch die Urim, nicht durch die Propheten. Da sagte Saul zu seinen Dienern: Sucht mir eine Frau, die Herrin ist über einen Totengeist. Dann will ich zu ihr gehen und sie befragen. Und seine Diener sagten zu ihm: Sieh, in En-Dor gibt es eine Frau, die Herrin ist über einen Totengeist."
Eine Anregung
Beim Lesen bin ich über das Wort "hineingeheimnissen" gestolpert. So ein Wort gibt es doch nicht, dachte ich mir, und war umso erstaunter, dass der Duden es kennt. Als Bedeutung steht da: "fälschlich die Meinung haben oder äußern, dass etwas auf geheimnisvolle, verborgene Weise in etwas enthalten sei".
Nun überlege ich mir, wo ich überall hineingeheimnisse.
Dramatisch war das Hineingeheimnissen für zwangsversorgte Kinder, die als verwahrlost, sündig und vom Teufel besessen angesehen wurden. "Hexenkinder" heisst ein Film vom Innerschweizer Regisseur Edwin Beeler, der aufzeigt, wie eine in Menschen hineinprojizierte obskure Glaubensvorstellung zu Gewalt, Erniedrigung und Folter führte. Und das nicht etwa im dunklen Mittelalter, sondern in der jüngeren Vergangenheit, zu einer Zeit, als ich selbst noch Kind war. Hineingeheimnissen kann in der Fantasieliteratur und Märchenwelt faszinierend sein, wo dies aber in der realen Welt zu Erniedrigung und Verachtung von Menschen führt, ist es brandgefährlich. Hier geht es zur Webseite des Films: https://www.hexenkinder.ch/
Am kommenden Sonntag wird die Predigt zum Erntedankfest in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen wieder auf Youtube direktübertragen. Ab 10.30 Uhr beginnt es unter https://youtu.be/KLfggdkdH3A
Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika
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