Ein Gedanke
"Mein Streben: Mich vom universellen Bluff unserer Zivilisation zu befreien." Friedensreich HundertwasserFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Mose 27,21-23
"Da sprach (der erblindete) Isaak zu Jakob: Tritt herzu, ich will dich betasten, mein Sohn, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht. Da trat Jakob zu seinem Vater Isaak heran, und dieser betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. Und er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren behaart wie die Hände seines Bruders Esau. Und so segnete er ihn."
Eine Anregung
Diese Raupe des Kleinen Weinschwärmers, ein hübscher, orange-gelber Nachfalter, traf ich auf meinem Nachhauseweg mitten auf dem Strässchen an. Eigentlich dämmerungs- oder nachtaktiv war sie auf gefährlicher Mission. Dabei half ich ihr natürlich, indem ich sie in die nahe Wiese bugsierte. So konnte ich ein häufiges Verhalten beobachten. Wie ich die Raupe berührte, zog sie den Kopf ein, so dass sich ein Teil ihres Körpers stark verdickte und mich ein gefährlich wirkendes Gesicht anblickte. Mimikry - in Gefahr imitiert die Raupe ein grösseres und gefährlicheres Tier. Sie blufft. Ob das Vögel abschreckt, weiss ich nicht. Mich hat es beeindruckt.
Was will die Raupe auch sonst unternehmen gegen ihre Fressfeinde. Fliehen kann sie nicht - sie ist viel zu langsam. Beissen geht auch nicht, womit denn. Also dann halt ganz böse schauen und hoffen, dass es wirkt.
Und wir Menschen? Wann bluffen wir? Wann tun wir so, als wären wir besser, grösser, klüger, geschickter? Und wann ist es berechtigt, andern etwas vorzumachen?
Spannende Gedanken und zwei Videos über das Bluffen findet man auf folgender Webseite: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/so-tun-als-ob-aufgesetzt-und-aufgeblasen-warum-wir-bluffen-muessen
Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen