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Montag, 26. April 2021

Von der krummen Nase zum Fabeltier

Ein Gedanke

Der Vogel Greif in der Wehrkirche von Greifensee.
Foto © Jörg Niederer
"Wir leben in einer Fantasiewelt, einer Welt voller Illusion. Die große Aufgabe im Leben ist es, die Realität zu finden." Iris Murdock

Ein Bibelvers - Psalm 126,4

"Herr, wende unser Schicksal zum Guten, so wie du die Bäche in der Wüste füllst nach langer Trockenzeit."

Eine Anregung

Einst gehörte das Städtchen Greifensee zum Toggenburg. Das war in den Jahren 1369-1402. Danach wurde es von Friedrich VII. verpfändet und der Stadt Zürich vermacht.

In der Wehrkirche Greifensee kann man nebst einem Löwen auch eine Fabelgestalt sehen, bekannt unter dem Namen "Vogel Greif". Bis ins Mittelalter glaubte man daran, dass es die aus einem Löwenkörper, einem Greifvogelkopf und Flügeln bestehenden Fabeltiere gibt.

Woher aber kommt das Wort "Greif"

Im Griechischen bedeutet "grȳpos" "krummnasig, mit einer Habichtsnase". Via lateinische Sprache gelangte es als "grīfe" ins Deutsche. So wurde also aus einer krummen Nase ein Fabeltier, das einem See und einer Stadt den Namen gab. Oder stimmt das etwa gar nicht, und mit Greifen waren lediglich die Greifvögel gemeint. Noch heute nennen wir sie so. Greifvögel hat es an einem landwirtschaftlich geprägten See bekanntlich in grosser Zahl.

Nun noch etwas zum Nachdenken. In dieser Wehrkirche in Greifensee steht an einer Wand in Zwinglideutsch ein Spruch. Wer findet die Bedeutung heraus? Und so lauten die Sätze: "Müssend dies Läben ein Ellend sin, nit ein Säligkeit. Herr kehr um unsere Gefängnuss wie die Bäch im Föhnen."

Die Auflösung folgt morgen.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

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