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Donnerstag, 14. Januar 2021

Ohne Strom und doch voll Energie

Ein Gedanke

Wohnhaus der Familie von Bruder Klaus in Flüeli
Foto © Jörg Niederer
"Ohne Strom wäre unser Leben arm, brutal, bösartig" Michael Stürmer

Ein Bibelvers - Psalm 104,29+30

"Verbirgst du (Gott) dein Angesicht, erschrecken sie (die erschaffenen Lebewesen), nimmst du ihren Atem weg, kommen sie um und werden wieder zu Staub. Sendest du deinen Atem aus, werden sie erschaffen, und du erneuerst das Angesicht der Erde."

Eine Anregung

"Schule stellt sich selbst den Strom ab", titelte am Dienstag das St. Galler Tagblatt. Einen Tag lang testeten die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler des Gossauer Oberstufenzentrums Rosenheim, wie man ohne Elektrizität über die Runden kommt. Der Aktionstag wurde mit der Klimaschutzorganisation "My Blue Planet" durchgeführt.

Nur drei Tage zuvor viel in Pakistan in vielen Städten der Strom aus.

Gut erinnern kann ich mich an einen Stromausfall am 10. Dezember 2003. Dieser grösste Stromausfall in der nordamerikanischen Geschichte legte den Nordosten der USA und den Süden Kanadas still.

Am 8. Januar dieses Jahres musste das Verbundnetz Europas aufgesplittet werden aufgrund einer Netzfrequenzabweichung. Im Süden gab es zuviel Strom, im Norden zuwenig. Die Stromnetze konnten später wieder synchronisiert werden. (Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_historischer_Stromausf%C3%A4lle)

Ab wann wird es ohne Elektrizität ungemütlich? Im Winter dauert es einige Stunden, bis der Gefrierschrank nichts mehr nützt. Die Mobiltelefone halten meist ein, zwei Tage durch. Aber ob sie Netz haben? Glücklich, wer gerade nicht im Lift steckt, oder bei der sich die einzigen Kleider nicht im verschlossenen Waschautomaten befinden. Und: Funktioniert der elektronische Schlüssel auch ohne Stromnetz, komme ich überhaupt aus der Wohnung heraus oder in die Wohnung hinein?

Zur Zeit von Bruder Klaus in Flüeli (Im Bild das Wohnhaus seiner Familie) waren das unbedeutende Fragen. Er lebte ganz ohne Elektrizität in inniger Verbindung mit Gott. 

Ich würde das gerne einmal ausprobieren: Wie lange geht es noch gut, wenn der Strom in der ganzen Wohnung ausfällt. Aber vermutlich würden meine Mitbewohnenden an diesem Experiment wenig Freude haben.

Nicht ausprobieren möchte ich, wie lange es gut geht ohne die Energie der Liebe Gottes. Ich möchte nicht in der Nacht der Gottferne verschwinden, keinen noch so kurzen Moment lang.

Jörg Niederer ist Mitglied  im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

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