Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 28. Dezember 2020

Kusspforten und andere Tore

Ein Gedanke

Drehkreuz auf einer Weide
Foto © Jörg Niederer
"Mathematisch gesehen sind wir alle sehr viel länger tot als lebendig. Darum müsste man korrekterweise sagen: Das Leben gehört zum Tod dazu." Renato Kaiser, Satiriker, in der Sonntagszeitung vom 27.12.2020

Ein Bibelvers - Matthäus 7,13+14

Jesus: "Tretet ein durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und viele sind es, die da hineingehen. Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der ins Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden!"

Eine Anregung

Da bin ich in einem Buch, das im englischen Essex spielt, auf einen mir bisher unbekannten Ausdruck gestossen. Auf das Wort: "Kusspforte".

In einer Zeit, in der sich nur wirklich nahe Menschen küssen, war meine Neugier geweckt. Was ist das, eine Kusspforte? Aus dem Kontext erschloss ich, dass es sich um eine Einrichtung in der Landwirtschaft handeln muss, und folglich nichts mit dem zu tun hat, was Google bei der Suche nach Kissgate offenbarte; dass im prüden Amerika eine prominente Frau eine andere prominente Frau küsst.

Fündig wurde ich erst, als ich nach "Kissing Gate" suchte. Es geht um die englische Version eines Durchgangs für Wandernde bei einem Viehzaun. Wikipedia nennt die Einrichtung "Küssendes Tor". Die Funktion wird so beschrieben: "Ein Kissing Gate hat auf der einen Seite eine feste Einfassung, den so genannten Korb. Der Korb kann V-förmig, rechteckig, trapezförmig oder halbrund ausgeführt sein und ist so bemessen, dass Fußgänger hineinpassen, Weidetiere jedoch nicht. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein bewegliches Torelement angebracht, das gerade bis an die Enden des Korbes reicht und sich innerhalb des Korbes hin- und herschwenken lässt.
Um das Kissing Gate zu durchqueren, betritt man den Korb, schwenkt das Tor zum gegenüberliegenden Anschlag und kann den Korb zur anderen Seite verlassen.
Der Name basiert darauf, dass der schwenkbare Torflügel die beiden Anschläge jeweils nur berührt ('küsst'), ohne einzurasten."

Eine Skizze unter https://de.wikipedia.org/wiki/Kissing_Gate sagt mehr als tausend Worte.

Mir gefällt das Wort "Kusspforte" viel besser als "Höllenpforte" oder "Palastpforte" oder "Stadionpforte". Ich glaube, Kusspforte passt gut zu Himmelspforte.

Auf jeden Fall ist die Kusspforte eine enge Pforte, und da soll man bekanntlich, so Jesus Christus, durchgehen.

Jörg Niederer ist Mitglied  im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen