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Donnerstag, 21. Januar 2021

Gott in Amerika

Ein Gedanke

Washinton D.C. mit Capitol und United Methodist Building (das kleine V-Gebäude rechts unten)
Foto © Jörg Niederer
"An diesem Tag liegt es mir besonders auf der Seele, Amerika, das Land und die Menschen zu vereinen. Ich bitte alle Amerikaner, mir dabei zur Seite zu stehen." Joe Biden in seiner Rede zur Amtseinführung. Siehe: https://www.myzitate.de/joe-biden/

Ein Bibelvers - Micha 4,2+4

"Denn vom Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem... Und ein jeder wird unter seinem Weinstock sitzen und unter seinem Feigenbaum, und da wird keiner sein, der sie aufschreckt, denn der Mund des Herrn der Heerscharen hat gesprochen!"

Eine Anregung

Es ist schon auffällig, wie die Amtseinführung eines Präsidenten in den USA christlich religiös durchdrungen ist. Da sind gleich drei Bibeln im Einsatz, zwei offizielle Gebete werden gesprochen, Texte aus der Bibel werden zitiert; auch diejenigen Worte, die in Micha 4,4 steht. Leute bekreuzen sich während der Rede des Präsidenten. "Amazing Grace" wird gesungen. Zuvor besuchte Biden den Gottesdienst in der Kirche.

All das wäre in Frankreich oder der Schweiz wohl undenkbar.

Aber ist es wirklich so gut, wenn die Anrufung "Gott" so leicht von den Lippen geht? Wenn sich ein Staatswesen legitimiert durch die Religion?

Ich bin froh, wenn Kirchen eine kritische Distanz wahren zur Politik. Dabei ist mir bewusst, dass weder Kirche noch Staat die Wahrheit, ja Gott selbst, für sich gepachtet haben.

Jörg Niederer ist Mitglied  im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

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