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Dienstag, 8. Januar 2013

Ein-Wurf von Markus Da Rugna


"Wir haben hier keine bleibende Stadt..." Na ja, ich lebe sowieso lieber auf dem Land. "... die zukünftige suchen wir." Muss das sein? Ja, die Spannung Stadt-Land ist in der Schweiz sehr ausgeprägt und identitätsstiftend. Peter von Matt, Schweizer Buchpreisträger, beschreibt dies so:
"Noch immer kommen sich Leute, die stadtnah und an bevorzugter Lage in angenehmen Villen leben, als geborene Bergler vor, spielen im Nadelstreifenanzug den politischen Wurzelsepp und werden dafür von anderen synthetischen Berglern begeistert beklatscht."
Ja, wir pflegen als Schweizer das Bild des Berglers, auch wenn wir Städter sind. Das Berglerisch-Ländliche steht eher für das Bestehende und die Stadt für Fortschritt und Erneuerung.
In dieser unauflöslichen Spannung bewegt sich auch der Vers aus dem Hebräerbrief: Noch sind wir hier, doch unsere Sehnsucht sieht und sucht weiter. Diese Spannung dürfen wir nicht auflösen. Sie ist produktiv und kreativ. Das Bestehende darf auch hinterfragt werden, ohne grad alles auf den Kopf zu stellen. Was ist bei Ihnen im neuen Jahr dran? Aufbrechen oder das Bestehende ausbauen?

Erschienen in "Kirche und Welt", 1/2013 - Markus Da Rugna ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Freitag, 28. Dezember 2012

Nachhaltig predigen mit Schwerpunkt Ernährung


Das Internetportal "nachhaltig predigen" geht in die zweite Runde mit Predigtanregungen zur "Nachhaltigkeit".
Wer über nachhaltige christliche Lebensstile predigten möchten, erhält unter "www.nachhaltig-predigen.de" vielfältige Anregungen.
Das Erscheinungsbild des Internetportals wurde aktualisiert und lädt dazu ein, sich einmal mit den vielschichtigen Zusammenhängen zwischen Nachhaltigkeit und Christentum zu befassen.
Eine "Neuheit" im Kirchenjahr 2012/13 ist das Schwerpunktthema "Ernährung". Neben dem, was die Bibel selbst zur Ernährung und zu unserem Ernährungsverhalten sagt, werden unter anderem die Aspekte Gesundheit und die Einflüsse des lokalen Handelns auf globale Zusammenhänge angesprochen.
 Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich


Donnerstag, 27. Dezember 2012

Nächstenliebe, ganz alltäglich?


Rolf Wüthrich, Philipp Kohli und Christian Hagen haben für den Fachbereich "Spezielle Homiletik" an der Theologischen Hochschule Reutlingen ein Youtube-Video gedreht. Es ist sehenswert und hilfreich, um wieder einmal über ein Dauerthema nachzudenken: Wie gelingt Nächstenliebe im Alltag, unter wildfremden oder wohlbekannten Menschen. 

Die Theologische Hochschule Reutlingen findet man hier.

 Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich



Donnerstag, 6. Dezember 2012

Einwurf von André Töngi

Bei sich zuhauseDer Komiker Karl Valentin sagte einmal: «Heute besuche ich mich einmal. Mal schauen, ob ich zuhause bin!» Was als Witz gedacht ist, hat einen tieferen Sinn: Wer von uns kann schon behaupten, er ruhe in sich, er sei bei sich angekommen?
Wir Christen leiden unter einem grossen Seelenhunger. Unsere Sehnsucht nach Gott treibt uns umher. Wir gleichen der Katze, die ihren Schwanz zu fangen versucht.
Dabei steht Gott schon vor unserem Herz. Wir müssen es nur himmelweit öffnen, um ihm Raum zu geben. Mit Gott in uns kommen wir an, finden wir Ruhe.
Ich bin immer wieder tief beeindruckt von älteren Menschen, die ihren Gott gefunden haben. Mit einem weisen Lächeln strahlen sie eine Zufriedenheit aus, die ansteckend ist.
Ein spiritueller Mensch lebt nicht nur im stillen Kämmerlein seinen Glauben aus. Er ist offen für den Mitmenschen mit all seinen Sorgen und Nöten. Achtsam tritt er für das Leben ein. Behutsam engagiert er sich für eine menschen- und letztendlich auch gottfreundlichere Welt.
Einatmen und Ausatmen, beten und aktiv sein, das wünsche ich uns allen, gerade in der Adventszeit.


Erschienen in "Kirche und Welt", 12/2012 André Töngi ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ein-Wurf von Jörg Niederer

Falls es im hinduistischen Sinn eine Wiedergeburt geben und ich als werdender Vater auf die Welt kommen sollte, würde ich meinen Kindern den Kirchgang verbieten. Das, weil sie sich in der Pubertät sowieso gegen mich, ihren Vater, auflehnen würden. Sie würden zu meiner Freude das Verbot übertreten und Teil einer christlichen Kirche werden. Dort würden sie aktiv mitarbeiten und Jesus Christus nachfolgen. Dann könnte ich sagen: Ziel erreicht, meine Kinder glauben richtig.
Selbst würde ich nicht in die Kirche gehen, bis mich meine Kinder von ihrem Glauben (den ich bis dahin anonym und heimlich gelebt habe) überzeugen, und ich mich zu ihrer Freude öffentlich zu Christus bekenne würde. Wieder könnte ich sagen: Ziel erreicht, wir sind aus Überzeugung eine christliche Familie.
Aus Überzeugung? Abgesehen vom manipulativen Charakter würde dieses Vorgehen nur funktionieren, wenn ich in einem nächsten Leben Familienvater, und die Reinkarnation im hinduistischen Sinn wahr sein sollte. Würde ich dann nicht eher wollen, dass meine Kinder Hindus werden?
Ach, religiöse Erziehung ist eine komplexe und schwierige Sache...

Erschienen in "Kirche und Welt", 11/2012 Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Dienstag, 2. Oktober 2012

Ein-Wurf von Ursula Brunner

Schwangerschaft und UltraschallbildAbtreibung - wie bitte? Meine Meinung dazu? Als Sozialarbeiterin? Ah, nein, für ein christliches Magazin, ja dann! Aber bitte, das ist ja klar: Ich bin Christin, und auch das ungeborene Leben ist absolut schützenswert! Sicher, mit der Zeugung fängt das Leben an, und Gott hat ja sogar schon einen Plan für jedes Leben, bevor das Kind gezeugt ist!
Aha - Sie meinen, dass ich gut reden habe, in meiner sicheren Position, mit drei gesunden Kindern, einer gesicherten finanziellen Grundlage und einem intakten sozialen Umfeld? Naja, was kann ich dafür, dass es mir so gut geht...?
Wie? Ob wir in unserer Gemeinde eine alleinerziehende junge Frau unterstützen, finanziell und mit viel praktischer Hilfe, ohne ihr dauernd gutgemeinte Ratschläge zu geben? Ob es bei uns Leute gibt, die diese Frau seelsorgerlich begleiten? Und wie es denn mit den Blicken der Gottesdienstbesucher am Sonntag ist, wenn der Bauch dieser Frau sichtlich gewachsen ist und kein zärtlich dreinschauender Ehemann an ihrer Seite sitzt?
Nein, und nun fragen sie noch so konkret, wie ich es denn hätte, ob ich mir zum Beispiel vorstellen könnte, das Kind zwei Tage in der Woche zu hüten, damit die Mutter einer Arbeit nachgehen konnte...
Nun, ich sehe, ich werde einige Zeit brauchen, um über diese Fragen ernsthaft nachzudenken...

Erschienen in "Kirche und Welt", 10/2012 Ursula Brunner ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Mittwoch, 12. September 2012

Schwerpunkt-Flyer zum Thema "Älter werden - Älter sein"

Der zweite Schwerpunkt-Flyer zu verschiedenen Themen der Sozialen Grundsätzen ist da. Es geht um die Senioren ab 55 Jahren und trägt den Titel "Älter werden - Älter sein". Sie finden ihn auf der Webseite des Ausschusses Kirche und Gesellschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz-Frankreich. Der Schwerpunkt-Flyer richtet sich nicht nur an Senioren. Aber angesichts der Thematik wurde vom doppelseitigen A5-Format abgewichen und der besseren Lesbarkeit wegen ein A4 Format gewählt.

Die Flyer können als als Bibellesehilfe oder Diskussionsbasis in Kleingruppen genutzt werden. Die Elemente der Flyer sind immer nach dem selben Muster aufgebaut:

  • Aus den Sozialen Grundsätzen: Zitate; auch aus dem Sozialen Bekenntnis oder dem Wechselgebet zum Sozialen Bekenntnis.
  • Lesend überlegen: Bibelstellen zu entsprechenden Thema
  • Überlegend beten: Gedankenanstösse für die Meditation
  • Betend mitfühlen: Ein ausformuliertes Gebet
  • Mitfühlend gerecht: Anregungen zu konkretem Handeln
  • Auch interessant: Hinweise im Internet