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Mittwoch, 3. März 2021

Jesus und die PET-Flaschen

Ein Gedanke

PET- und Kunststoffabfälle
Foto © Jörg Niederer
Kaum zu glauben, dass die Menschen zur Zeit von Jesus ohne Plastik ausgekommen sind.

Ein Bibelvers - 1. Mose 21,14

"Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte beides auf Hagars Schultern. Dann gab er ihr den Jungen und schickte sie fort."

Eine Anregung

Einst verbot uns der Primarlehrer, auf die Schulreise Getränke in Glasflaschen mitzunehmen. Wir sollten den Tee in Thermosflaschen abfüllen. Käsi, ein Schulkollege, hielt sich nicht daran, und prompt ging auf dem Weg die Flasche in die Brüche.

So gesehen sind PET-Flaschen ein Segen. Leicht, sicher und überall erhältlich schätze ich sie auf meinen Wanderungen, zu Hause und im Büro. Ohne PET scheint es nicht mehr zu gehen. Und ohne Plastik oder Kunststoff wohl schon gar nicht.

In der Methodistenkirche in Deutschland läuft gerade die Aktion "40 Tage plastikfrei". Menschen versuchen, auf möglichst viel Plastik zu verzichten und teilen ihre Erfahrungen. Das Fazit von einer Woche plastikfrei beschreibt eine Familie hier: https://emk-gfs.de/aktion-emk-plastikfrei/

Da ich sehr gerne Cola trinke, komme ich kaum am Kunststoff vorbei, denn auch Aludosen sind nicht gerade eine umweltverträgliche Verpackung. Bleibt der Verzicht.

Und wie ist es mit Cellophan. Ist das ein Kunststoff oder nicht? Ist es umweltverträglich oder nicht? Hier wird man darüber aufgeklärt: https://www.egli-plastic.ch/MATERIALIEN/Zellglas/

Auch interessant sind die Informationen über nachhaltige und ressourcenschonende Ersatzmaterialien für Plastik: https://www.egli-plastic.ch/MATERIALIEN/Nachhaltige-Materialien/

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Dienstag, 7. März 2017

Mit weichem Stock hart zugeschlagen - Lebensstil und Fastenzeit

Don Camillo
Don Camillo schleicht sich aus der Kirche. Jesus am Kreuz spricht ja bekanntlich mit ihm und fragt ihn, was er denn hinter dem Rücken habe. „Einen Stock.“ „Lass ihn hier.“ Natürlich möchte Camillo damit seinen Rivalen Peppone verhauen. So verteidigt er sich: „Es ist ganz weiches Holz, nur Linde, kein Eichenknüppel.“ 
Herrlich. Natürlich kommt er damit bei Jesus nicht durch. 
Verhalten wir uns nicht ähnlich? „So schlimm wie dieser Donald Trump, als die AfD, etc. bin ich doch nicht.“ Da bin ich im Vergleich doch „nur Linde“. 
Immer wieder erlebe ich unser rechtfertigendes Verhalten im Umgang mit den globalen Zusammenhängen von arm und reich. Wir rechtfertigen unseren Reichtum z.B. damit, dass wir auch mal Bio und nicht nur Billig-Fleisch kaufen. Doch die Hälfte des weltweiten Getreides wird an Tiere verfüttert, welche wir in den reichen Ländern essen (Massentierhaltung). Für diese Monokulturen werden Kleinbauern, z.B. in Brasilien um ihr Land gebracht, die wiederum in den Favelas der Grossstädte enden. Auf der andern Seite leiden gemäss der Vereinten Nationen rund 795 Millionen Menschen weltweit an Hunger, also etwa jeder neunte (11 %). Die könnten das Getreide auch brauchen… 
Die Beispiele liessen sich bei beliebig vielen Lebensressourcen fortführen. Der Zusammenhang zwischen Arm und Reich ist eigentlich keine neue Entdeckung. Doch wir reden immer noch lieber darüber, dass wir ja „nur Linde“ benutzen. Dass wir damit aber auf den Armen „rumhauen“, ist uns nicht bewusst. Wie sang doch einst Mani Matter: „dene wos guet geit, giengs besser, giengs dene besser, wos weniger guet geit.“ Das könnte für die Fastenzeit ein Thema sein. Ohne „Nur-Linde-Ausreden“.

Gastbeitrag von Markus Da Rugna, Pfarrer Evangelisch-methodistische Kirche Romanshorn