Ein Gedanke
Das Bild zeigt die Erfinderin des nicht-kommerziellen Teils vom Muttertag, die Methodistin Anna Maria Jarvis (1864-1948). Über Sie gibt es einen interessanten Artikel bei den österreichischen Methodisten unter https://www.emk.at/blog/die-gruenderinnen-des-muttertages-waren-methodistinnen
Ein Bibelvers - Jesaja 66,13
Gott spricht: "Wie einen, den seine Mutter tröstet, so werde ich euch trösten, und getröstet werdet ihr in Jerusalem."
Eine Anregung
Muttertag ist schon Anregung genug. Da muss ich nicht noch Zusätzliches beisteuern. Nehmt euch einfach Zeit mit eurer Mutter und für eure Mutter! Und liebe Frauen und Mütter: Nehmt euch Zeit für euch selbst!
Heute Sonntag feiern wir wieder per Livestream ab 11.00 Uhr Abendmahl. Hier geht es zum Livestream: https://youtu.be/c2ATHc1oQOQ
Unter https://emk-st-gallen.ch/geschichten/predigten/ gibt es die Liturgie dazu.
Meine Mutter konnte mich trösten
- indem sie bunte Salben auf abgeschürfte Knie gestrichen hat,
- indem sie nicht aufgegeben hat, als ich es tat,
- indem sie auf einer Wanderung meine drückenden Schuhe fröhlich aufgeschnitten hat.
Ich könnte die Liste noch lange weiterschreiben. Meine Mutter kann mich trösten.
Die Jahreslosung gibt Menschen eine neue Hoffnung. Menschen, die trauern, die sich vergessen und verlassen fühlen, die allen Grund haben, die Zukunft zu fürchten, wird gesagt: Euer Gott ist eine Mutter, die euch tröstet.
„Ich werde euch trösten wie jemanden, den seine Mutter tröstet“
(Jesaja 66,13a)
Das ist eine wunderbare Boschaft. Ich fühle mich eingeladen in das neue Jahr!
Eine Freundin sagte mir kürzlich: Einer Mutter geht es immer so gut, wie dem Kind, dem es am Schlechtesten geht.
Diese Aussage hat mich manche Dinge neu sehen lassen. Wieso konnte meine Mutter nicht sehen, dass es vier von ihren fünf Kindern gerade gut geht? Weil sie immer nur das Kind, dem es gerade schlecht ging, im Blick hatte!
Ich frage mich: wie geht es Gott, wenn es so vielen von „seinen“ oder „ihren“ Kindern schlecht geht?
Und dennoch bleibt: Gott tröstet uns, wie Kinder von einer Mutter getröstet werden.
Als wir als Familie in den oberen Teil meines Elternhauses zogen, konnten unsere Töchter auch mit Grosseltern aufwachsen. Dies war eine Bereicherung für alle. Meiner Frau und mir war bewusst, dass die Zeit kommen kann, in der wir für meine Eltern mehr Mitverantwortung zu tragen haben.
Eines Tages lasen meine Eltern nach dem Frühstück miteinander den Tagestext des Abreisskalenders der EMK. Anschliessend auf dem Weg an eine Beerdigung starb mein Vater unvermittelt und ohne Schmerzen. Er starb so, wie er es wünschte: plötzlich und niemandem zur Last fallen zu müssen.
Meine Mutter erkrankte an Alzheimer. Schwierig war die längere Zeit des Übergangs von der Vergesslichkeit bis zum Tag, an dem sie in ein Pflegeheim eintreten musste. Wir besuchten sie jeden Sonntagnachmittag. Diese Besuche waren kein Muss, sondern es geschah aus Dankbarkeit.
Die Beziehung über die Generationen hinweg ist ein Geben und Nehmen. Je nach Situation kann dies entlastend oder auch belastend sein. Dabei ist immer wieder die Frage zu bedenken, wieviel die ältere Generation von der jüngeren und wieviel die jüngere Generation von der älteren erwarten darf.
Wesentlich darf für uns Christen sein, dass auch diese Beziehungen aus der Freiheit heraus geschehen dürfen und keine Pflichtübung sein sollen.