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Montag, 9. Februar 2015

Als weltweite Kirche sich Fragen zum Klimawandel und zur ökologischen Verantwortung stellen

Pat Watkins
Pat Watkins
Von Marietjie Odendaal:
Vom 2. bis 11. Dezember, 2014 durfte ich als Mitglied des neugegründeten Creation Care Teams der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Peru sein. Creation Care bedeutet: Verantwortung für die Schöpfung tragen.
Diese Tage beinhalteten für mich Begegnungen auf drei Ebenen: mit den anderen Mitgliedern des Teams, mit Methodisten und Methodistinnen in Peru und mit der Kultur und Landschaft von Peru.

Obwohl das dritte natürlich seinen Reiz hatte, sehr eindrücklich war und auch den Rahmen für die anderen intensiven Begegnungen schaffte, werde ich mich auf die ersten zwei Arten von Begegnungen konzentrieren.

Das General Board of Global Ministries (GBGM) hat 2014 Pat Watkins als Missionar für die Schöpfung berufen. Pat Watkins war einige Jahre Missionar in Nigeria. Danach war er Pfarrer in Virginia, USA. Dort hat er in der Konferenz ein Creation Care Team gegründet. Nun soll er seine Erkenntnisse und Erfahrung auf die Gesamtkirche anwenden. Weil er dies nicht alleine schaffen kann, hat er ein Team mit Gliedern aus verschiedenen Erdteilen zusammengerufen.
In Peru trafen wir uns zum ersten Mal zu fünft.

Susan Mullin ist Pfarrerin in Minnesota und ausgebildete Geologin. Sie setzt sich in der Kirche dafür ein, keine Erdölgeschäfte mehr zu unterstützen. In ihrer Gegend ist die Erdölindustrie sehr präsent, gerade mit dem Schürfen nach Öl, und verursacht soziale Belastungen und Umweltbelastungen, auf welche die Kirche reagieren muss.

Sotico Pagulayan, gebürtiger Filipino und studierter Pflanzen-Pathologe, arbeitet für eine Nicht-Regierungs-Organisation in Kambodscha. Diese Organisation unterstützt Menschen beim Lebensunterhalt.

Anahí Alberti d'Amato ist Bio-Chemikerin. In der argentinischen methodistischen Kirche nimmt sie Teil an Versuchen, die Umweltzerstörung und die Effekte des Klimawandels, vor allem in der Chaqa-Region in Argentinien, kennenzulernen und anzusprechen.

Zwei Mitglieder konnten nicht dabei sein, Cliff Bird aus Fiji und Jefferson Knight aus Liberia, der wegen Ebola nicht ausreisen durfte. 

In Peru haben wir zusammen geträumt. Wir wollen dazu beitragen, dass es in der Kirche für selbstverständlich gehalten wird, dass unser Auftrag als Christen und Christinnen die Sorge und die Gerechtigkeit für die ganze Schöpfung einschliesst. Wie unsere Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen zu der Nachfolge Jesu Christi einfach dazugehört, gehört auch unsere Beziehung zu der Erde und allen Geschöpfen „einfach dazu“. Die methodistische Tradition weiss sehr gut, dass die zuerst genannte Selbstverständlichkeit in der Christenheit oft nicht selbstverständlich war und ist. Unsere Tradition hält aber daran fest. Nun können wir diese Selbstverständlichkeit erweitern.

Wer diese Aufgabe auf sich nimmt, muss sich zuerst das Wissen aneignen, was falsch gelaufen ist und was gelingt. Weil wir Kirche sind, wollen wir dies vor Gott bringen im Schuldbekenntnis, in der Fürbitte und in Lob und Danksagung. 
Wir hatten eindrückliche Begegnungen mit Methodisten und Methodistinnen in Peru. Wir fuhren auf der Anden-Hochebene zu zwei kleinen Ortschaften, in denen wir uns mit Mitgliedern methodistischen Gemeinden trafen. Die Begegnungen waren ganz verschieden und hinterliessen auch sehr vielfältige Eindrücke bei uns. Gemeinsam stehen die Gemeinschaften vor den Herausforderungen, den Klimawandel zu bewältigen, der für sie vor allem Wassermangel bedeutet. Ausserdem müssen sie sich in der globalen Wirtschaft zurechtfinden und ihr kulturelles Erbe verwalten.

Wir konnten uns auch mit dem Bischof der Iglesia Metodistika del Perú, Samuel Aguilar, und Mitgliedern einer von ihm gegründeten Gruppe, die sich verpflichten, die Schöpfung zu bewahren, treffen. Der Bischof erzählte, wie er in seinem neuen Amt die Gemeinden in Peru besuchte. Ihm ist klar geworden, dass die Kirche ihre Mitglieder nicht unterstützen und dienen kann, ohne die existenziellen Nöte anzusprechen, die aus dem Klimawandel und dem ungerechten Umgang mit dem Boden und Bodenrechten fliessen. Denn aus diesen Gründen verlieren sie ihren Lebensunterhalt, und ihre Rechte werden verletzt.

Wir wurden die ganze Zeit liebevoll und umsichtig begleitet und geführt von Anni Solis, die auch ein Mitglied in der vom peruanischen Bischof gegründeten Gruppe ist und bis vor kurzem als missionarische Praktikantin der GBGM in Genf tätig war.

Von dieser Begegnung und als Mitglied des Creation Care Teams komme ich mit dem Auftrag, das Thema in der EMK-Gemeinde und in unserem kirchlichen Kontext (Jährliche Konferenz) zu traktandieren. Ich sehe meine ersten Schritte als eine Entdeckungsreise, um Verbündete in der EMK Schweiz, Frankreich und Nordafrika zu finden. Als EMK sind wir in der Schweiz und auch in Europa nicht alleine unterwegs. Wir haben eindrückliche Vorbilder in unseren Nachbarländern und in ökumenischen Strukturen, die schon Erfahrung in dieser Richtung gesammelt haben, die uns inspirieren können.

Siehe auch Blog vom 12. Dezember 2014

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