Wer kennt sie nicht, diese Episode am Familientisch? Bevor der Vater das Messer am frischen Brot ansetzt, schreit das erste Kind: "Der andere hat mehr!" Doch mit der Zuversicht, dass es für alle reicht, schneidet der Vater Scheibe um Scheibe. – Wir schmunzeln und wissen: die erste Person hat nicht weniger auf dem Teller, nur weil dann auch die anderen ihr Stück bekommen. Foto © Jörg Niederer
"Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie." Dieser denkwürdige Satz im 1. Kapitel der Bibel kann als Teil einer Schöpfungsordnung gelesen werden. Und richtig: der jüngere Schöpfungsbericht preist das schaffende und ordnende Wort Gottes. Da klingen die Grundmuster der Gestirne, der Pflanzen und Tiere – und schliesslich der Mensch als Beziehungswesen – wie eine grossartige Komposition. Und wer will da ausschliessen, dass es Variationen im Muster gibt, welche das Musikstück erst spannend machen!
Und was ist mit den Singles, wurde ich zu Recht gefragt in der Gemeinde. Auch sie sind Abbild Gottes in ihrem Bedürfnis und ihrer Fähigkeit nach Beziehung. Ob das mit "Mann und Frau" hier nicht einfach als Beispiel für alle anderen Beziehungsformen zu verstehen ist? – Warum sollte Mann und Frau etwas genommen sein, wenn auch andere in einer treuen Beziehung etwas von der Genialität des Schöpfers spiegeln?
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