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Freitag, 28. Dezember 2012

Nachhaltig predigen mit Schwerpunkt Ernährung


Das Internetportal "nachhaltig predigen" geht in die zweite Runde mit Predigtanregungen zur "Nachhaltigkeit".
Wer über nachhaltige christliche Lebensstile predigten möchten, erhält unter "www.nachhaltig-predigen.de" vielfältige Anregungen.
Das Erscheinungsbild des Internetportals wurde aktualisiert und lädt dazu ein, sich einmal mit den vielschichtigen Zusammenhängen zwischen Nachhaltigkeit und Christentum zu befassen.
Eine "Neuheit" im Kirchenjahr 2012/13 ist das Schwerpunktthema "Ernährung". Neben dem, was die Bibel selbst zur Ernährung und zu unserem Ernährungsverhalten sagt, werden unter anderem die Aspekte Gesundheit und die Einflüsse des lokalen Handelns auf globale Zusammenhänge angesprochen.
 Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich


Donnerstag, 27. Dezember 2012

Nächstenliebe, ganz alltäglich?


Rolf Wüthrich, Philipp Kohli und Christian Hagen haben für den Fachbereich "Spezielle Homiletik" an der Theologischen Hochschule Reutlingen ein Youtube-Video gedreht. Es ist sehenswert und hilfreich, um wieder einmal über ein Dauerthema nachzudenken: Wie gelingt Nächstenliebe im Alltag, unter wildfremden oder wohlbekannten Menschen. 

Die Theologische Hochschule Reutlingen findet man hier.

 Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich



Donnerstag, 6. Dezember 2012

Einwurf von André Töngi

Bei sich zuhauseDer Komiker Karl Valentin sagte einmal: «Heute besuche ich mich einmal. Mal schauen, ob ich zuhause bin!» Was als Witz gedacht ist, hat einen tieferen Sinn: Wer von uns kann schon behaupten, er ruhe in sich, er sei bei sich angekommen?
Wir Christen leiden unter einem grossen Seelenhunger. Unsere Sehnsucht nach Gott treibt uns umher. Wir gleichen der Katze, die ihren Schwanz zu fangen versucht.
Dabei steht Gott schon vor unserem Herz. Wir müssen es nur himmelweit öffnen, um ihm Raum zu geben. Mit Gott in uns kommen wir an, finden wir Ruhe.
Ich bin immer wieder tief beeindruckt von älteren Menschen, die ihren Gott gefunden haben. Mit einem weisen Lächeln strahlen sie eine Zufriedenheit aus, die ansteckend ist.
Ein spiritueller Mensch lebt nicht nur im stillen Kämmerlein seinen Glauben aus. Er ist offen für den Mitmenschen mit all seinen Sorgen und Nöten. Achtsam tritt er für das Leben ein. Behutsam engagiert er sich für eine menschen- und letztendlich auch gottfreundlichere Welt.
Einatmen und Ausatmen, beten und aktiv sein, das wünsche ich uns allen, gerade in der Adventszeit.


Erschienen in "Kirche und Welt", 12/2012 André Töngi ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ein-Wurf von Jörg Niederer

Falls es im hinduistischen Sinn eine Wiedergeburt geben und ich als werdender Vater auf die Welt kommen sollte, würde ich meinen Kindern den Kirchgang verbieten. Das, weil sie sich in der Pubertät sowieso gegen mich, ihren Vater, auflehnen würden. Sie würden zu meiner Freude das Verbot übertreten und Teil einer christlichen Kirche werden. Dort würden sie aktiv mitarbeiten und Jesus Christus nachfolgen. Dann könnte ich sagen: Ziel erreicht, meine Kinder glauben richtig.
Selbst würde ich nicht in die Kirche gehen, bis mich meine Kinder von ihrem Glauben (den ich bis dahin anonym und heimlich gelebt habe) überzeugen, und ich mich zu ihrer Freude öffentlich zu Christus bekenne würde. Wieder könnte ich sagen: Ziel erreicht, wir sind aus Überzeugung eine christliche Familie.
Aus Überzeugung? Abgesehen vom manipulativen Charakter würde dieses Vorgehen nur funktionieren, wenn ich in einem nächsten Leben Familienvater, und die Reinkarnation im hinduistischen Sinn wahr sein sollte. Würde ich dann nicht eher wollen, dass meine Kinder Hindus werden?
Ach, religiöse Erziehung ist eine komplexe und schwierige Sache...

Erschienen in "Kirche und Welt", 11/2012 Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Dienstag, 2. Oktober 2012

Ein-Wurf von Ursula Brunner

Schwangerschaft und UltraschallbildAbtreibung - wie bitte? Meine Meinung dazu? Als Sozialarbeiterin? Ah, nein, für ein christliches Magazin, ja dann! Aber bitte, das ist ja klar: Ich bin Christin, und auch das ungeborene Leben ist absolut schützenswert! Sicher, mit der Zeugung fängt das Leben an, und Gott hat ja sogar schon einen Plan für jedes Leben, bevor das Kind gezeugt ist!
Aha - Sie meinen, dass ich gut reden habe, in meiner sicheren Position, mit drei gesunden Kindern, einer gesicherten finanziellen Grundlage und einem intakten sozialen Umfeld? Naja, was kann ich dafür, dass es mir so gut geht...?
Wie? Ob wir in unserer Gemeinde eine alleinerziehende junge Frau unterstützen, finanziell und mit viel praktischer Hilfe, ohne ihr dauernd gutgemeinte Ratschläge zu geben? Ob es bei uns Leute gibt, die diese Frau seelsorgerlich begleiten? Und wie es denn mit den Blicken der Gottesdienstbesucher am Sonntag ist, wenn der Bauch dieser Frau sichtlich gewachsen ist und kein zärtlich dreinschauender Ehemann an ihrer Seite sitzt?
Nein, und nun fragen sie noch so konkret, wie ich es denn hätte, ob ich mir zum Beispiel vorstellen könnte, das Kind zwei Tage in der Woche zu hüten, damit die Mutter einer Arbeit nachgehen konnte...
Nun, ich sehe, ich werde einige Zeit brauchen, um über diese Fragen ernsthaft nachzudenken...

Erschienen in "Kirche und Welt", 10/2012 Ursula Brunner ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Mittwoch, 12. September 2012

Schwerpunkt-Flyer zum Thema "Älter werden - Älter sein"

Der zweite Schwerpunkt-Flyer zu verschiedenen Themen der Sozialen Grundsätzen ist da. Es geht um die Senioren ab 55 Jahren und trägt den Titel "Älter werden - Älter sein". Sie finden ihn auf der Webseite des Ausschusses Kirche und Gesellschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz-Frankreich. Der Schwerpunkt-Flyer richtet sich nicht nur an Senioren. Aber angesichts der Thematik wurde vom doppelseitigen A5-Format abgewichen und der besseren Lesbarkeit wegen ein A4 Format gewählt.

Die Flyer können als als Bibellesehilfe oder Diskussionsbasis in Kleingruppen genutzt werden. Die Elemente der Flyer sind immer nach dem selben Muster aufgebaut:

  • Aus den Sozialen Grundsätzen: Zitate; auch aus dem Sozialen Bekenntnis oder dem Wechselgebet zum Sozialen Bekenntnis.
  • Lesend überlegen: Bibelstellen zu entsprechenden Thema
  • Überlegend beten: Gedankenanstösse für die Meditation
  • Betend mitfühlen: Ein ausformuliertes Gebet
  • Mitfühlend gerecht: Anregungen zu konkretem Handeln
  • Auch interessant: Hinweise im Internet

Montag, 3. September 2012

Ein-Wurf von Andre Töngi


Als Kind war für mich die Natur ein grosses Märchen. Ich staunte über den Falter und über die leuchtenden Mohnblüten. Später, während meiner Gärtnerlehre, verblasste dieser Glanz. Alles konnte mit einer naturwissenschaftlichen Erklärung abgetan werden. Doch mit dem Wissen tauchte wieder eine tiefe Ehrfurcht vor der Schöpfung auf. Das alles kann kein Zufall sein! Wunderbar ist die Blüte des Veilchens. Ich weiss ja, dass die Farben dazu da sind, Insekten anzulocken. Aber hätte nicht einfach ein Farbklecks genügt? Doch die Natur zeichnet ein filigranes Meisterwerk in die Blüten. Man spürt den Schöpfer, der voll Liebe am Werk ist.
Unter einem Baum sitzen und beten, hat nichts mit obskurer Esoterik zu tun. Der südamerikanische Theologe Ernesto Cardenal meint, in der Natur fänden wir die Initialen Gottes, und alle erschaffenen Wesen seien Liebesbriefe Gottes an uns.
Der Ökumenische Rat der Kirchen, zu dem auch die EMK gehört, hat dazu aufgerufen, vom 1. September bis zum 4. Oktober eine Zeit der Schöpfung abzuhalten. Eine gute Gelegenheit, Gott von seiner kreativen Seite kennenzulernen.


Erschienen in "Kirche und Welt", 9/2012 Andre Töngi ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Mittwoch, 22. August 2012

Diakonie-Umfrage des SEK

Umfrage Diakonie

Wer kann teilnehmen?
Jede Person, welche nach Daten im Internet sucht, insbesondere natürlich zu Diakonie und diakonischen Einrichtungen. Wir berücksichtigen jede Rückmeldung, sofern sie bis zum 9. September 2012 eintrifft. Leiten Sie deshalb diese Mail besonders an Arbeitskolleginnen und -kollegen wie Bekannte in diakonischen Einrichtungen (Kirchgemeinden, Werke, etc.) weiter.
Unter allen Teilnehmenden verlosen wir am Ende der Umfrage 10 Exemplare des Buches "Diakonie - eine Einführung" von Heinz Rüegger/Christoph Sigrist.

Machen Sie jetzt gleich mit. Die Umfrage nimmt nur ca. 10 Minuten in Anspruch.
·         mehr Informationen
·         Institution/Kirchgemeinde auf www.diakonie.ch eintragen

Besten Dank für Ihre Teilnahme!

Für den Schweizerischen Evangelischen                                        Für das Projekt
Kirchenbund (SEK)                                                                          "diakonie.ch"
Regula Kummer                    Simon Hofstetter                               Stephan Schranz
Mitglied des Rates SEK         Projektleiter "Motion Diakonie"          Projektleiter "diakonie.ch"

Dienstag, 26. Juni 2012

Ein-Wurf von Markus Da Rugna

Schon als Kind wunderte ich mich über die Wegweiser an der Schweizer Grenze, auf denen nur „Deutschland“ oder „Österreich“ stand. Als hätten die Orte im „Ausland“ keine Namen. So nach dem Motto: „Wenn sie die Schweiz unbedingt verlassen wollen, dann helfe ihnen Gott.“
Connexio „handelt beherzt“ und lebt von einem Netzwerk von Beziehungen, welches nicht mit dem Verlassen der Schweiz aufhört. Es hat Namen wie Kolwezi und dahinter stehen Menschen mit Namen.
Ja, die Grenzen sind vor allem in unseren Köpfen. Die Grenzen bestehen auch zwischen den EMK-Bezirken. Als EMK Rorschach waren wir kürzlich zu Besuch in Sevelen und auch die Davoser kamen. Als Teil der Connexio-Stafette. Wir lernten andere Methodisten kennen und erhielten Einblicke in eine tolle Gemeinde. Könnte es sein, dass wir etwas dazulernen, wenn wir auf unsere Bezirks-Nachbarn zugehen? Dass wir dann auch auf unsere Nachbarn vor Ort zugehen?
Letztlich darum, weil dieser Jesus ständig solche Grenzen überschritt und beherzt auf andere zuging. Er kannte die Leute vorher nicht und nahm weite Wege auf sich.
Lass uns die Grenzen überschreiten, so dass wir Orte und Menschen kennen!

Erschienen in "Kirche und Welt", 7/2012 Markus Da Rugna ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Samstag, 16. Juni 2012

Gemeinsamer Aufruf der Religionsgemeinschaften zum Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat

Mit einem Zitat aus dem Hebräerbrief beginnt der Aufruf zum Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat vom 16./17. Juni 2012:

«Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.» (Hebr 13,2)


Dazu heisst es: "Niemand spricht davon, dass die Asylsuchenden jene Engel sind, die uns als Gäste beehren. Das kommt vor, sagt der Hebräerbrief und auch das ist unser Risiko als Gastgeber. Der Gedanke, es könnte ein Engel sein, ist auch ein Weg, fremden Menschen zu begegnen."

Den Wortlaut der Verlautbarung findet man hier!

In diesem Aufruft erinnern die unterzeichnenden Kirchen und Religionsgemeinschaften an eine gemeinsame Verpflichtung aus dem Jahr 1985: «Die Achtung der Menschenwürde jeder Person, ungeachtet ihrer Rasse, Sprache, Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sozialen Stellung gehört zu den Grundsätzen unseres Staates und unserer Kultur. Dieser Grundsatz hat sich besonders in unserem Verhalten gegenüber den Schwachen und Benachteiligten, auch gegenüber den Asylsuchenden und Flüchtlingen zu bewähren.» (Auf Seiten der Flüchtlinge, 1985).

Die Evangelisch-methodistische Kirche steht hinter diesem Aufruf als Mitgliedsorganisation im Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK).
Der Ausschuss Kirche und Gesellschaft hat sich seit vielen Jahren in diesem Verständnis geäussert. Die Wichtigkeit, Fremden zu begegnen als Engel ist gerade jetzt, wo in Münsingen die Tagung der Jährlichen Konferenz der EMK tagt mit Delegierten aus der Schweiz, Frankreich, Tunesien, Algerien und Gästen aus Kambodscha, Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn und Chile augenfällig.
 



Freitag, 15. Juni 2012

Beitritt der EMK zur Sonntagsallianz Schweiz

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist der Allianz Freier Sonntag Schweiz (Sonntagsallianz) beigetreten.

Ziele der Sonntagsallianz sind:

"Den gemeinsamen freien Sonntag fördern... als
Tag der Ruhe und Erholung, was auch dem Gesundheitsschutz dient
Tag der Familie, der Begegnung und der Gemeinschaft
Tag der religiösen und spirituellen Besinnung
Tag des Gottesdienstes
Tag des Freiraums, des Engagements und der vielfältigen Aktivitäten in Freizeit, Sport,
Kultur oder zugunsten des Gemeinwohls"

Zur Sonntagsallianz gehören Verbände, politische Parteien, Gewerkschaften und Kirchen.

Lesen Sie die Gründungserklärung auf der Webseite vom Ausschuss Kirche und Gesellschaft.

Ach ja, und dann können Sie mit dem Sonntagstest gleich noch Testen, ob Ihre Sonntagseinstellung zu Ihrem Sonntagsverhalten passt.


Donnerstag, 14. Juni 2012

Schwerpunkt-Flyer zum Thema "Migration"

In den kommenden Wochen wird der Ausschuss Kirche und Gesellschaft Schwerpunkt-Flyer zu verschiedenen Themen der Sozialen Grundsätze erstellen und zum Herunterladen anbieten. Ein erster Flyer mit dem Titel "Fremde-Freunde" ist nun verfügbar.

Die Flyer können als als Bibellesehilfe oder Diskussionsbasis in Kleingruppen genutzt werden. Die Elemente der Flyer sind immer nach dem selben Muster aufgebaut:

  • Aus den Sozialen Grundsätzen: Zitate; auch aus dem Sozialen Bekenntnis oder dem Wechselgebet zum Sozialen Bekenntnis.
  • Lesend überlegen: Bibelstellen zu entsprechenden Thema
  • Überlegend beten: Gedankenanstösse für die Meditation
  • Betend mitfühlen: Ein ausformuliertes Gebet
  • Mitfühlend gerecht: Anregungen zu konkretem Handeln
  • Auch interessant: Hinweise im Internet

Sonntag, 10. Juni 2012

Der Progressive Zehnten - Eine praktische Anregung gegen die Armut und für Verantwortung

Christen orientieren sich bei ihren Spenden und Kirchenbeiträgen oft am biblischen Zehnten. Doch ist das nicht viel zu viel? 1977 meinte Ronald J. Sider im Buch: "Der Weg durchs Nadelöhr", dass das eher zu wenig sei angesichts der Armut in der Welt. 2/3 der Menschheit haben damals in Armut gelebt. Und heute, 35 Jahre später leben immer noch 2/3 der Menschen weit unter der Armutsgrenze. 
Ronald J Sider erfand für sich den "Progressiven Zehnten". Der Ansatz ist interessant und eine Herausforderung für die Menschen in den reicheren Regionen der Welt. Interessiert? Dann schauen sie doch eimal nach auf der Webseite des Ausschusses Kirche und Gesellschaft. Eine Excel-Tabelle lädt zum Spielen mit dem Zehnten ein. Und der erklärende Text hilft zu verstehen, auf was es beim Progressiven Zehnten ankommt und wie er gegen die Armut in der Welt hilft.

Kirche und Gesellschaft - Jörg Niederer


Samstag, 9. Juni 2012

Soziale Grundsätze in französischer Sprache

Nun sind auch wieder die Sozialen Grundsätze der Evangelisch-methodistischen Kirche in französischer Sprache verfügbar.
In den Sozialen Grundätzen nimmt die Evangelisch-methodistische Kirche jeweils in knapper Form Stellung zu sozialen und ethischen Themen.
Die Sozialen Grundsätze sind Teil der Kirchenordnung und werden alle vier Jahre an der Generalkonferenz überarbeitet und ergänzt. Auch wenn sie in der Kirchenordnung stehen, werden sie nicht als Kirchenrecht, sondern als Anregungen für das verantwortliche Leben als Christen in der Welt verstanden.


Kirche und Gesellschaft – Jörg Niederer

Freitag, 8. Juni 2012

Texte zu ethischem Investment verfügbar

Die im Blogbeitrag vom 1. Juni 2012 erwähnten Dokumente zu ethischem Investment sind nun wieder auf der Webseite des Ausschusses Kirche und Gesellschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche verfügbar. Einerseits handelt es sich um ein Dokument, verfasst vom Kirchenvorstand und 1993 von der Jährlichen Konferenz angenommen mit dem Titel: "Kirchliche Geldanlage - Grundsätzliche Überlegungen". Zum anderen ist es ein Text des Ausschusses aus dem Jahr 2003 mit dem Titel "Verantwortlich Geld anlegen".


Freitag, 1. Juni 2012

Ein-Wurf von Jörg Niederer

EMK Olten
Geld spielt meist dann eine grössere Rolle, wenn man zu viel oder zu wenig davon hat. Die Jährlichen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche wird feststellen, dass in der Kirche Geld noch ausreichend vorhanden ist, aber erstmals muss über Stellenkürzungen aus finanziellen Gründen nachgedacht werden.

Auch über neue Geldeinnahmequellen wird man sprechen. Der Kirchenvorstand legt Bauprojekte vor, die Rendite abwerfen werden für den kirchlichen Dienst. Es gibt schlechtere Investments. Bezirke und Kirchen mit Mieteinnahmen haben einen Vorteil. In einem Grundsatzpapier des Kirchenvorstands von 1993 zur "Kirchlichen Geldanlage" werden Investitionen bei Liegenschaften gutgeheissen, "wenn die Interessen und Bedürfnisse der Bewohner und Bewohnerinnen angemessen berücksichtigt werden."

Eine andere Broschüre mit dem Titel "Verantwortlich Geld anlegen" des Ausschusses „Kirche und Gesellschaft“ sagt: "Anlagen sollten bevorzugt in Unternehmen … erfolgen, die … in Wohnungen für Menschen mit geringerem Einkommen investieren". Der "ungerechte Mammon" (Lukas 16,9) gibt zu reden. Ich bin gespannt, wie die Tagung der Jährliche Konferenz entscheiden wird.

Erschienen in "Kirche und Welt", 6/2012 Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Mittwoch, 2. Mai 2012

Ein-Wurf von Elisabeth Roser


Schweizer haben seit alters eine natürliche Abwehr, wenn einzelne sich zu mächtig gebärden oder als Führer aufspielen. Und doch geht nicht nur zwischen arm und reich die Schere immer mehr auf, sondern auch zwischen Mächtigen und Unterliegenden: Parteien zum Beispiel, die dank finanzieller Überlegenheit durch Werbung sehr egoistische Interessen durchsetzen. Oder Verwaltungsräte, die sich selber und den höchsten Angestellten unglaubliche Löhne und Privilegien geben, während die untersten Angestellten kaum genug zum Leben haben.
Wir empören uns mit Recht; wir fühlen uns ohnmächtig gegenüber den Mächtigen.

Darf ich hier ganz leise zurückfragen? Spielen Sie nicht selbst auch irgendwo Machtspielchen? Könnte das Wort Jesu vom Splitter im Auge des anderen und Balken im eigenen auch hier gelten? Wo geht es mir ums "Recht-haben"? Meinen Vorteil und Einfluss? Wo handle ich egoistisch? "Wer unter euch der Erste sein will, soll zum Dienst an allen bereit sein, so wie ich es tue" (Markus 10, 44f), sagt Jesus. Er sagte es nicht nur. Er tat das. 

Wollen wir uns dem radikal anderen Weg verschreiben, im Gesellschaftlichen wie im Privaten? Statt Machtkampf das Wohl aller suchen? 

Das heisst dienen, ob Sie Arbeiter sind oder Chef. So sind Sie im Urteil Gottes nicht der Letzte, die Letzte, sondern gehören zu den Ersten.

Erschienen in "Kirche und Welt", 5/2012Elisabeth Roser ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Dienstag, 1. Mai 2012

Ein-Wurf von Ursula Brunner

Ich weiss nicht, wie es ihnen geht, aber mich befällt beim Thema: "Glaube in der Familie leben" eine Art schlechtes Gewissen. Da meldet sich die innere Stimme und fragt: Hätten wir nicht vor jedem Essen beten sollen, anstatt je nach Situation (und Besuch) ein Lied zu singen? Müssten wir regelmässig Familienandachten halten, wenigstens am Sonntagabend oder in den Ferien? Müssten wir als Eltern unsere Kinder nachdrücklicher ermutigen, am Sonntag mit uns den Gottesdienst zu besuchen? ...

Die Kinder (alle inzwischen halb erwachsen) haben über meine Bedenken geschmunzelt, als ich ihnen beim Essen von meinem Dilemma berichtet habe. Im Gespräch mit ihnen sind Dinge herausgekommen, an die ich selbst gar nicht gedacht hatte, die sie aber als "gelebten Glauben" erleben: dass ihre Freunde bei uns willkommen sind; dass es nicht darauf ankommt, ob noch jemand mehr am Tisch sitzt und mit uns isst; dass ihr Vater sie ausnahmsweise auch mitten in der Nacht beim nächsten Bahnhof abholen kommt, wenn der letzte Bus schon abgefahren ist ...


Ich bin froh, dass sie zu diesem Thema so "gnädig" über meinen Mann und mich urteilen. Noch mehr beruhigt mich, dass unser Vater im Himmel von einer unermesslichen Barmherzigkeit und Gnade ist und mir meine Unzulänglichkeit und mein Unvermögen immer wieder neu vergibt.


Erschienen in "Kirche und Welt", 4/2012
Ursula Brunner ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Montag, 30. April 2012

Ein-Wurf von Heiner Studer

Als Christen sind wir verantwortlich gegenüber Gott und gleichzeitig für die Gemeinschaft, in die wir gestellt sind. Im Sinne der Bibel bedeutet Menschenwürde, dass jeder einzelne Mensch einen unendlich grossen Wert hat. Die Begründung der Menschenwürde liegt nicht in uns Menschen selber oder in unseren unterschiedlichen Fähigkeiten, sondern sie ist begründet in dem, was uns von Gott – unabhängig von Nationalität, Rasse, Geschlecht, Gesundheitszustand – gegeben wurde.
 
Theodor Schober, Pfarrer und langjähriger Präsident der Diakonie in Deutschland, drückte es so aus: "Ich bin ein Geschöpf Gottes, und zwar ein geratenes, kein missglücktes. Bei Gott gibt es keine Ausschussware. Gott hat jedes Menschenleben einmalig als Kunstwerk geschaffen". Gott ruft uns alle in die Nachfolge und daraus folgend in den Dienst. Deshalb gilt meine Priorität den Ärmsten dieser Welt. Alle Menschen sollten spüren dürfen, dass sie ernst genommen und geliebt sind. Alle sollten zudem Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung, Bildung und was sonst zu den vordringlichen Bedürfnissen gehört, haben.



Erschienen in "Kirche und Welt", 3/2012
Heiner Studer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

Donnerstag, 5. April 2012

Ostermarsch 2012 - Rohstoffe zum Leben

«Stopp der wirtschaftlichen Gewalt – Rohstoffe zum Leben»: Unter diesem Thema findet am Ostermontag, 9. April, der traditionelle Ostermarsch statt. Auftakt um 13 Uhr im Eichholz an der Aare (Tram 9 bis Endstation Wabern), Schlusskundgebung um 14.30 Uhr auf dem Berner Münsterplatz.
Ob Gold in Peru, Kupfer im Kongo oder Uran in Russland: Wo Rohstoffe abgebaut werden, regiert oft nackte Gewalt. Die Natur wird ausgebeutet, Menschen werden unterdrückt, Familien vertrieben.
Der Ostermarsch, der dieses Jahr bereits zum zehnten Mal durchgeführt und unter anderem von der reformierten, der römisch-katholischen, der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie den Mennoniten (Alttäufer) getragen wird, will ein Zeichen setzen gegen wirtschaftliche Gewalt, Rohstoffverschleuderung und Wachstumszwang. Und er fordert von den Konzernen mit Sitz in der Schweiz die Einhaltung der Menschenrechte. Weltweit.

www.ostermarschbern.ch, www.rechtohnegrenzen.ch

Montag, 6. Februar 2012

Ein-Wurf von Markus Da Rugna

Konkret bedeutet dies, dass die gesellschaftlichen Fragen der Einwohner Landwassers zugleich immer Fragen der Gemeinde sein müssen.

Der Satz kommt aus dem Selbstverständnis einer Kirchgemeinde. Landwasser ist ein Quartier in Freiburg i.B. Ein wunderbarer Satz für unsere Gemeindeprofile und Leitbilder, oder? Ganz schön herausfordernd für unser Selbstverständnis als EMK-Gemeinden.

Von Connexio kennen wir den jährlichen Wettbewerb, Gemeinde-Projekte mit missionarisch-diakonischem Charakter zu unterstützen. Eine gute Sache.

Der Eingangssatz geht noch weiter. Demgemäss geht es nicht nur um ein Gemeinde-Projekt, sondern darum, was wir als Gemeinde sind und leben. Unsere unmittelbare Kapellen-Umgebung bestimmt dann sogar unser Gemeindeleben. Dann gibt es keinen Graben zwischen „Gemeindeleben hier und Aussenwelt dort“. Wir müssten dann zu den Menschen gehen und sie fragen, was ihre Bedürfnisse, Sorgen und Freuden sind. Und darauf dann reagieren mit unserem Gemeindeprogramm. Ein völliger neuer und anderer „Approach“ zum Thema „Gemeinde“. Wer probierts?

Erschienen in "Kirche & Welt", 2/2012

Montag, 23. Januar 2012

Kampagne: Recht ohne Grenzen


Was passiert, wenn skrupellose Konzerne an die Leine genommen werden? Lorenz Keiser hat für die von der "Erklärung von Bern" unterstützten Kampagne „Recht ohne Grenzen“ einen Test gemacht. Die Folgen sind spektakulär!
Es geht darum, den Bundesrat und Parlament aufzufordern, dafür zu sorgen, dass Firmen mit Sitz in der Schweiz die Menschenrechte und die Umwelt weltweit respektieren müssen.
Unterzeichnen Sie die Petition...!


Die Evangelisch-methodistische Kirche hat bereits vor 103 Jahren erstmals ein Soziales Bekenntnis formuliert, in dem die Rechte der Arbeiter im Zentrum standen. Die weltweit tätige Kirche äussert sich heute zu sozialen Themen durch einen Text, der alle vier Jahre von der Generalkonferenz überarbeitet wird, den Sozialen Grundsätzen. Umwelt- und Menschenrechtsfragen sind in diesen Text massgeblich.