Schweizer
haben seit alters eine natürliche Abwehr, wenn einzelne sich zu mächtig
gebärden oder als Führer aufspielen. Und doch geht nicht nur zwischen arm und
reich die Schere immer mehr auf, sondern auch zwischen Mächtigen und Unterliegenden:
Parteien zum Beispiel, die dank finanzieller Überlegenheit durch Werbung sehr egoistische
Interessen durchsetzen. Oder Verwaltungsräte, die sich selber und den
höchsten Angestellten unglaubliche Löhne und Privilegien geben, während die untersten
Angestellten kaum genug zum Leben haben.
Wir empören uns mit Recht; wir fühlen uns ohnmächtig gegenüber den Mächtigen.
Darf ich hier ganz leise zurückfragen? Spielen Sie nicht selbst auch irgendwo Machtspielchen? Könnte das Wort Jesu vom Splitter im Auge des anderen und Balken im eigenen auch hier gelten? Wo geht es mir ums "Recht-haben"? Meinen Vorteil und Einfluss? Wo handle ich egoistisch? "Wer unter euch der Erste sein will, soll zum Dienst an allen bereit sein, so wie ich es tue" (Markus 10, 44f), sagt Jesus. Er sagte es nicht nur. Er tat das.
Wir empören uns mit Recht; wir fühlen uns ohnmächtig gegenüber den Mächtigen.
Darf ich hier ganz leise zurückfragen? Spielen Sie nicht selbst auch irgendwo Machtspielchen? Könnte das Wort Jesu vom Splitter im Auge des anderen und Balken im eigenen auch hier gelten? Wo geht es mir ums "Recht-haben"? Meinen Vorteil und Einfluss? Wo handle ich egoistisch? "Wer unter euch der Erste sein will, soll zum Dienst an allen bereit sein, so wie ich es tue" (Markus 10, 44f), sagt Jesus. Er sagte es nicht nur. Er tat das.
Wollen wir uns dem radikal anderen Weg verschreiben, im Gesellschaftlichen wie im Privaten? Statt Machtkampf das Wohl aller suchen?
Das heisst dienen, ob Sie Arbeiter sind oder Chef.
So sind Sie im Urteil Gottes nicht der Letzte, die Letzte, sondern gehören zu
den Ersten.
Erschienen in "Kirche und Welt", 5/2012Elisabeth Roser ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich
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