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Montag, 31. Mai 2021

Pfarrpersonen auf Auf- und Abwegen

Ein Gedanke

Bergwirtschaft auf der Hundwiler Höhe
Foto © Jörg Niederer
"Hunde beissen mich nicht. Es sind die Menschen." Marilyn Monroe

Ein Bibelvers - 2. Mose 19,20

"So stieg der Herr auf den Berg Sinai herab, auf den Gipfel des Berges. Als er Mose zu sich rief, stieg Mose auf den Gipfel des Berges."

Eine Anregung

Heute geht es mit der Pfarrkleingruppe über die Hundwiler Höhe. Als ich vor Jahren schon einmal hinauf wanderte, begegnete ich zwar bei einem Haus unzähligen Katzen, aber auf dem ganzen Weg nur gerade einem Hund. Sollte es also besser Katzwiler Höhe heissen?

Ordsnamen.ch klärt wieder einmal auf: Hundwil hat nichts mit Hunden zu tun, sondern ist hergeleitet vom althochdeutschen Personennamen Hundo/Hunto. Hundwil bedeutete also "beim Gehöft des Hundo". Mit Hunden muss folglich nicht mehr als andern Orts gerechnet werden. Das ist bestimmt mindestens für eine der Pfarrpersonen, die dabei sein werden, beruhigend.

Auf Lateinisch heisst unser Wanderhöhepunkt wohl so ähnlich wie: Huntwillare altitudo.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Sonntag, 30. Mai 2021

Ernsthafte Gespräche - im Podcast und in der Kirche

Ein Gedanke

Lastenausgleich
Foto © Jörg Niederer
"Es verliert die schwerste Bürde die Hälfte ihres Drucks, wenn man von ihr reden kann." Jeremias Gotthelf (1797 - 1854)

Ein Bibelvers - Matthäus 11,30

Jesus: "... mein Joch ist leicht. Und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last."

Eine Anregung

Ernst Field bin ich auch schon begegnet. Es war die Zeit, in der seine Mutter, bevor sie Münsterpfarrerin in Basel wurde, die Evangelisch-methodistischen Kirche in Winterthur leitete. Mit seinem Vater David Field arbeitete ich bis vor kurzem im Ausschuss Kirche und Gesellschaft zusammen.

Ernst Field führt heute als Podcaster "Ernsthafte Gespräche". Unter diesem Label sind schon 14 Episoden erschienen. Mir gefallen die lebendige Gesprächsführung und die teils überraschende Fragestellung. Hört doch einmal rein, zum Beispiel in die Episode #9 mit Salome Lang, Spitzenhochspringerin und einstige HSG-Studentin in St. Gallen: https://anchor.fm/ernsthafte-gespraeche

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Samstag, 29. Mai 2021

Vielseitig und Überraschend - Portrait von Methodistenpfarrer Stefan Moll

Ein Gedanke

Stefan Moll bei Aufnahmen von Musig24.tv
Foto © Jörg Niederer
"Zuletzt hatte er im Regionalanzeiger Limmatwelle eine Kolumne geschrieben, in der er «Gott» als 'G*tt' schrieb, als Allusion auf das Gendersternchen, das in der Debatte um geschlechtergerechte Sprache immer wieder für Aufruhr sorgt." Robin Adrien Schwarz im Beitrag über Methodistenpfarrer Stefan Moll

Ein Bibelvers - Matthäus 5,38+39

Jesus: "Ihr wisst, dass gesagt worden ist: 'Auge für Auge und Zahn für Zahn!'. Ich sage euch aber: Wehrt euch nicht gegen Menschen, die euch etwas Böses antun! Sondern wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch deine andere Backe hin!"

Eine Anregung

Robin Adrian Schwarz, Redaktor bei der Regionalzeitung Limmatwelle, interessiert sich für Philosophie, Literatur, Journalismus, Musik und Digitales. In diesen Tagen ist er bei einem "Artverwandten" gelandet. Stefan Moll, Pfarrer der Evangelisch-methodistischen Kirche, Radioprediger, Schlagerpfarrer, Literaturjunkie und immer gut für überraschende Gedanken, wurde von Robin Adrian Schwarz in einem Beitrag portraitiert. Herausgekommen ist ein überaus lesenswertes Portrait, fern von Klischees und Banalitäten. Also die ideale Samstagslektüre: https://robinadrienschwarz.medium.com/mit-formeln-brechen-die-nicht-mehr-zeitgem%C3%A4ss-sind-ffdd978bc140

Nun ist der Beitrag über den Methodistenpfarrer Stefan Moll im Blog des Journalisten eingerahmt vom Beiträgen zum Oltner Schreiberling Pedro Lenz und dem Frauenfelder Schriftsteller Usama Al Shahmani. Allein das ist schon fast ein Ritterschlag. 

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Freitag, 28. Mai 2021

Zum letzten Mal

Ein Gedanke

Einige der Produkte von der Fattoria La Vialla
Foto © Jörg Niederer
"Ich wünsche mir eine Kirche, in der Menschen konträr denken und gemeinsam glauben können. Ich wünsche mir eine Kirche, in der niemand ausgegrenzt wird, sondern alle die Liebe erfahren dürfen, die Christus uns Menschen entgegengebracht hat." Jörg Niederer

Ein Bibelvers - Micha 6,8

"Es wurde dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: das Rechte tun, Nachsicht mit anderen haben und bewusst den Weg mit deinem Gott gehen."

Eine Anregung

Seit etwa 1988 arbeitet ich mit im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz: https://www.emk-schweiz.ch/action/kirche-und-gesellschaft/

Heute findet nun Online meine letzte Sitzung statt. Noch einmal schreibe ich das Protokoll. An den sozialen und ethischen Themen werde ich weiter im Privaten dranbleiben.

Gestern erhielt ich vom Ausschuss ein besonderes Paket zugestellt, ein Geschenk der ganz feinen Art. Eine Kiste voller erlesener Speisen von der Fattoria La Vialla: https://www.lavialla.it/de/

Was für ein schönes, passendes Abschiedsgeschenk. Danke, danke, danke.

Übrigens: Ich kann die Mitarbeit im Ausschuss Kirche und Gesellschaft allen empfehlen, die sich für soziale, ethische und politische Themen interessieren und in christlicher Verantwortung etwas tun möchten. Kontaktmöglichkeiten zu den Ausschussmitgliedern gibt es hier: https://www.emk-schweiz.ch/action/kirche-und-gesellschaft/mitarbeiterinnen-und-mitarbeiter/

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Donnerstag, 27. Mai 2021

Das Klima braucht alle

Ein Gedanke

Das Klima und die Wetterkapriolen (Gallen 2017)
Foto © Jörg Niederer
"Wir sind die letzte Generation, die eine realistische Chance hat, eine Klimakatastrophe abzuwenden." Linus Steinmetz, Fridays for Future

Ein Bibelvers - Matthäus 18,3

"Dann sagte Jesus: Amen, das sage ich euch: Ihr müsst euch ändern und wie die Kinder werden. Nur so könnt ihr ins Himmelreich kommen."

Eine Anregung

Der 27. Mai steht in der Schweiz für den Nationaler Klimatag. Über 40 Expert*innen präsentieren und diskutieren  Lösungen gegen den Klimawandel in den Bereichen Einkaufen, Ernährung, Wohnen und Mobilität. Das ganze Programm wird auf der Webseite von https://klimatag.ch/programm übertragen. Zudem sendet Radio Energy live vom Bundesplatz Bern. Durch das Programm führen Mélanie Freymond und Susanne Kunz.

Hinter der Aktion steht die AEE Suisse und ihre Partner, darunter auch die Swisscom, C&A, die SBB oder Mobility. Unter dem Label "Mission Zero" soll der ökologischen Fussabdruck gesenkt und die Schweiz bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Dies soll weitgehend auf freiwilliger Basis geschehen.

Aktuell werden auch Klimaversprechen gesammelt: So kann man sich beispielsweise für eine Zeit der veganen Ernährung verpflichten, oder für Hahnenwasser statt abgefülltes Mineralwasser.

Diese Klimaversprechen erinnern mich an die "Aktion lohnender Verzicht" oder wie es jetzt heisst "time:out": https://www.timeoutschweiz.ch, jedoch mit einer Fokussierung auf das Klima. Und das Klima hat alle Anstrengungen nötig, auch die freiwilligen.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Mittwoch, 26. Mai 2021

Optische Entdeckungen und Täuschungen im römischen Gutshof

Ein Gedanke

Mosaik im römischen Gutshof bei Seeb
Foto © Jörg Niederer
"Das Glück ist ein Mosaikbild, das aus lauter unscheinbaren kleinen Freuden zusammengesetzt ist." Daniel Spitzer (1835-1893)

Ein Bibelvers - Zusätze zu Daniel 1,17

"Und sie [Susanna] sagte zu ihren Mägden: Holt mir Öl und Salben und schließt den Garten zu, damit ich baden kann!"

Eine Anregung

Zwischen Bülach und dem Flughafen Kloten, in Seeb, gab es vor 2000 Jahren den Seeber See, und davor stand ein Römischer Gutshof an bester Lage. Ja, die freien Römer wussten, wie man gut lebt. Bäderlandschaften im eigenen Haus, Zentrale Wasserversorgung, Beheizte Panoramastube, eigene Bäckerei und noch vieles mehr. Funktioniert hat dieser Lebensstil freilich nur mit einer riesigen Schar von Sklaven. Die putzten wohl die Böden, die wir noch heute bewundern. Wie dieses Bodenmosaik aus dem Herrenhaus. Beim abgebildete mit dem Quadratmuster sind mir die Kreuze aufgefallen. Als Pfarrer sieht man ja überall Kreuze. Viele Mosaike können zum Leben erweckt werden, indem man sie aus passender Distanz leicht schielend anstarrt. Eine weitere optische Täuschung ist noch leichter erkennbar. Helle Linien, die diagonal von beiden Seiten wiederum Rhomben oder Quadrate bilden.

Da sehen wir also Dinge, die gar nicht vorhanden sind. Und Anderes sehen wir nicht, ohne das wir gar nicht leben könnten.

Der römische Gutsbetrieb in Seeb: https://www.winkel.ch/roemischergutshof 

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Dienstag, 25. Mai 2021

Schalensteine - Löcher in der Erkenntnis

Ein Gedanke

Schalenstein von Seeb, Schweiz
Foto © Jörg Niederer
"Versuche zeigen, dass mit spitzen Felsstücken in den Fels geschlagene Ausbuchtungen in kurzer Zeit zu glatten Schalen ausgerieben werden können." Wikipedia

Ein Bibelvers - Sprüche 25,11

"Wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesagt im rechten Augenblick."

Eine Anregung

Am Samstag besuchten wir den Schalenstein von Seeb, und damit auch die in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Mauerreste des römischen Gutshof.

Von Menschen geformte Schalensteine stammen aus der Zeit um 4800 vor Christus bis in die unmittelbare Gegenwart. Auch durch Erosion können sie entstehen.

Schalensteine dienten wohl unterschiedlichen Zwecken. Man verwendete sie als Mörser, Feuerschalen, Pechauffangbehälter, Einbuchtungen für Körperfarben oder heiliges Wasser. Auch Opferschalen könnten sie gewesen sein. Manche vermuten bei den Schalensteinen Hilfsmittel für die Gestirnsbeobachtungen. Wahrscheinlich ist auch, dass Material, das bei der Herstellung der Schalen entfernt wurde, für mineralische Pasten verwendet wurde.

Auf manchen der Schalensteinen finden sich Kerben, Fuss- und Handabdrücke, Sterne, Kreuze, Ringe und Spiralen. Diese erinnern mich an die Votivtafeln in Wallfahrtskirchen. In den Steinschalen könnten dann Ölfeuerchen gebrannt und die Ritzzeichnungen in flackerndes Licht getaucht haben. Das muss schön ausgesehen haben.

Eher unwahrscheinlich ist es, dass die Schalensteine für die Formung von Coronamasken gebraucht wurden. Vielleicht waren es aber auch Übungsstücke einstiger prähistorischer Steinmetzschulen.

Hier gibt es Wissenschaftliches zu den Schalensteinen: http://www.ssdi.ch/Uebersicht/Schalensteine.pdf und https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenstein

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Montag, 24. Mai 2021

Ist Fussball Religion?

Ein Gedanke

Fussball-Ampeln in St. Gallen
Foto © Jörg Niederer
"Der Fußball und v.a. die Beziehung der Fans zum Verein und ihr daraus resultierendes Verhalten weisen, darin sind sich viele Autoren einig, eine Reihe formaler Ähnlichkeiten zu Religionen und religiösem Handeln auf." Mike S. Schäfer & Mathias Schäfer in "Abseits-Religion. Fußball als Religionsersatz?"

Ein Bibelvers - Jesaja 22,17+18a

"Du hältst dich für stark, aber du wirst sehen: Der Herr wird dich kräftig durchschütteln. Er wird dich packen und wie Wolle zusammenknüllen. Dann schleudert er dich wie einen Ball in ein riesiges Land." [Der vielleicht einzige Hinweis auf einen Ball in der Bibel]

Eine Anregung

Die Fussballclubs von St. Gallen und Luzern spielen heute im Cupfinal um den Meistertitel. Dazu wurden selbst die Ampelmännchen in der Gallusstadt angepasst. Von 14:30 - 17:30 Uhr überträgt SRF2 den Sportanlass.

Brot und Spiele waren im alten Rom Wahlgeschenke. Stark verbilligt oder kostenlos abgegebenes Getreide sowie gesponserte Zirkusspiele sollten die Machthaber vor Aufstände der Armen bewahren und die Bevölkerung bei Laune halten.

Das ist in Luzern und St. Gallen heute anders als im Rom der Cäsaren. Dagegen haben Brot und Spiele durchaus immer noch rituellen oder ersatzreligiösen Charakter.

Das Gipfeli zum Kaffee am Morgen, das Pariserbrot, ohne das in Frankreich kein Tag beginnen kann, das Bürli zur St. Galler Bratwurst, die Hostie zur Eucharistie.

Beim Fussballspiel fallen besonders die Schlachtgesänge auf, die kollektive Verehrung von Spielern und Trainern, das Vokabular (Fussballgott, Heiliger Rasen, Hand Gottes) der feierliche Einzug der Akteur*innen, die liturgische Fankleidung, das Kreuzzeichen mancher Spieler, der Kniefall nach einem Tor oder Sieg.

Mike S. Schäfer und Mathias Schäfer kommen in ihrer Untersuchung: "Abseits-Religion. Fußball als Religionsersatz?" zu folgender Erkenntnis:

"Die Ergebnisse weisen also darauf hin, dass sich Fußball und Religion sehr wohl in einer, der sozialen Funktion überschneiden und hinsichtlich dieses Aspekts auch in einem Konkurrenzverhältnis stehen. Wenn man nun, etwa mit Hitzlers (1994) These des 'Sinnbastelns' erwartet, dass Menschen die Befriedigung verschiedener Bedürfnisse in der Moderne nicht mehr gebündelt bei einer Institution, etwa einer Glaubensgemeinschaft, suchen, sondern für jede Aufgabe den ihrer Meinung nach jeweils besten ‚Anbieter‘ wählen, dann ist vorstellbar, dass Fußball und Religion die herausgearbeiteten Funktionen untereinander aufteilen. Der Entscheidung für ein solches Angebot könnte dann eine bewusste oder unbewusste Kosten-Nutzen-Abwägung des Einzelnen zugrunde liegen. Wird das Bedürfnis nach Integration beispielsweise besser im Fußball bedient, sinkt die Notwendigkeit für Gemeinschaftserlebnisse in der Kirche. Sind religiöse Lehren geeigneter, die eigene Existenz in einen größeren Sinnzusammenhang einzuordnen, so muss nicht im Fußball nach übergreifenden Werten gesucht werden. Fußball und Religion haben zweifellos ihre je eigenen Potenzen, können in Teilbereichen, etwa in der Gemeinschaftsdimension, in Konkurrenz zueinander stehen, unterscheiden sich in ihrer konkreten Ausrichtung und ihrem Geltungsanspruch aber ausreichend voneinander, um sich als Gesamtphänomene nicht gegenseitig auszuschließen." Siehe https://www.uzh.ch/cmsssl/ikmz/dam/jcr:de90cf56-188b-4301-beea-8fd36525d6a2/4_13.pdf

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Sonntag, 23. Mai 2021

Vor allem sing geistlich!

Ein Gedanke

Griechische Musik und Gesang in der Kirche
Foto © Jörg Niederer
"Bei manchen Völkern wird der Reichtum eines Menschen daran bemessen, wieviele Lieder er im Herzen trägt." Autor unbekannt

Ein Bibelvers - Psalm 63,4+5

"Ja, deine Güte bedeutet mir mehr als das Leben. Meine Lippen sollen dich loben. So will ich dich preisen mein Leben lang. Mit deinem Namen auf den Lippen erhebe ich meine Hände zum Gebet."

Eine Anregung

Erstmals nach meinen Ferien und nach einer langen Zeit, in der Singen im Gottesdienst nicht erlaubt war, werde ich diesen Sonntag im Gottesdienst selbst wieder singen dürfen. Ich freue mich darauf, und erinnere mich dabei zugleich an die Singanregungen von John Wesley, Mitbegründer der methodistischen Bewegung. Im Methodist Hymn Book von 1933 finden sich seine Tipps. Sie lauten kurz und knapp so: "Sing die Melodien wie sie gedruckt vorliegend! Sing alle Lieder! Sing frisch und mutig! Sing zurückhaltend und brülle nicht! Sing im Takt! Vor allem singe geistlich!"

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Heute wird der Abendmahls-Pfingstgottesdienst aus der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen ist auf Youtube jetzt verfügbar: https://youtu.be/cvYtg9semD0

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Samstag, 22. Mai 2021

Verdingkind auf Instagram

Ein Gedanke

Erlebnis-Gasthof Waldegg: Die gute alte Zeit ist eine Fiktion
Foto © Jörg Niederer
"Du hattest kein Zuhause, du konntest nirgendwohin" Rita Soltermann - https://www.saiten.ch/du-hattest-kein-zuhause-du-konntest-nirgendwohin/

Ein Bibelvers - 1. Mose 37,26+27

"Da sagte Juda zu seinen Brüdern: 'Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und den Mord verheimlichen? Kommt, wir verkaufen ihn [Josef] an die Ismaeliter, statt ihn umzubringen. Er ist doch unser Bruder – unser Fleisch und Blut.' Seine Brüder hörten auf Juda."

Eine Anregung

Alleinerziehenden Müttern oder armen Familien wurden in der Schweiz bis vor 50 Jahren Kinder weggenommen, und als "Arbeitskräfte" meist auf Bauernhöfen fremdplatziert. Davon handelt eine Instagram-Filmserie, die von den Kunststudentinnen Yvonne Haberstroh und Elena Clavadetscher produziert wird. Die Produktion will der jüngeren Generation die Schicksale dieser Verdingkinder näher bringen. Darum wurde der Instagram-Kanal gewählt. In Form von Echtzeit-Posts entsteht der Eindruck, als würde das Verdingkind Anna ihren Alltag als entmündigte und unbezahlte Arbeitskraft direkt mit den heutigen Usern teilen.

Wer auf Instagram ist, sollte unbedingt einmal in diese Kurzfilm-Serie hineinschauen: https://www.instagram.com/vergiss.mich.nie/

Eine gute Übersicht gibt der Beitrag "Morgengast" von SRF unter https://www.srf.ch/kultur/film-serien/insta-serie-vergiss-mich-nie-die-junge-generation-muss-an-die-verdingkinder-erinnert-werden

Später soll die Serie dann auch auf Youtube am Stück zu sehen sein.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Freitag, 21. Mai 2021

Das Wichtigste ist ein barmherziger Umgang

Ein Gedanke

Weiler Altenhausen. Das Haus ganz rechts ist die Evangelisch-methodistische Kirche Klingenberg.
Foto © Jörg Niederer
"Wird der Reiche wahrhaft barmherzig, so hört er bald auf, reich zu sein." Leo Tolstoi (1828 - 1910)

Ein Bibelvers - 1. Korinther 13,4+5

"Die Liebe ist geduldig. Gütig ist sie, die Liebe. Die Liebe ereifert sich nicht. Sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Sie ist nicht unverschämt. Sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie ist nicht reizbar und trägt das Böse nicht nach."

Eine Anregung

Er sei introvertiert, neugierig, wissbegierig, kaum katholisch, aber reformiert und charismatisch und jetzt methodistisch. Der neue Pfarrer, der ab Herbst in der Evangelisch-methodistischen Kirche Klingenberg wirken wird, heisst Sascha Schmiedl, studierte einst Biologie, was ihn das Staunen gelehrt habe, und freut sich auf die Region und die Menschen auf dem thurgauischen Seerücken. Später dann wird er auch noch ein kleines Pensum in Weinfelden übernehmen, und dann werde ich mit ihm wohl vermehrt zusammenarbeiten. Darauf freue ich mich, kenne ich ihn doch schon von der Zeit, als er als theologischer Praktikant die gleiche Pfarrkleingruppe wie ich besucht hatte.

In einem Interview stellt er sich den Menschen in der unscheinbaren Kirche an der Hirtenstrasse (und der ganzen Welt) vor: https://www.youtube.com/watch?v=uLgJ2Xj1cY4

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Donnerstag, 20. Mai 2021

Maria und die Frage nach dem Richter

Ein Gedanke

Darstellung des Jüngsten Gerichts - Kirche "Unserer lieben Frau von der Vill" in Neumarkt, Südtirol
Foto © Jörg Niederer
"Erfahrene Juristen bezeugen, dass es vor Gericht von Vorteil sein kann, wenn man im Recht ist." Graham Arthur Chapman (1941-1989) Mitglied bei der Komiker-Gruppe Monty Python

Ein Bibelvers - Johannes 12,48

Jesus: "Wer mich ablehnt und meine Worte nicht annimmt, hat seinen Richter schon gefunden: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn am letzten Tag verurteilen."

Eine Anregung

Wie lese ich die Bibel in meinem privaten Umfeld. Maria-Sybille Bienentreu erzählte davon im Domradio.

Gestern traf ich sie. Maria Bienentreu wird ab kommendem Jahr die Arbeitsgruppe Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung (GFS) der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Appenzell/St. Gallen leiten. Ursprünglich aus Deutschland, lebt sie heute in Gossau SG.

Wie liest Maria die Bibel? Das Dialogische ist ihr besonders wichtig. Im gemeinsamen Nachdenken sieht sie einen grossen Gewinn. Über eine Woche legte die katholische, feministische Theologin und pensionierte Lehrerin täglich einen Bibeltext aus. Zum Beispiel am 28. April über Johannes 12,44-50.

"Von welchem Richter spricht Jesus hier?" wurde sie von Moderator Carsten Döpp gefragt. Ihre Antwort ist geprägt von betendem Nachdenken und aus eigenen Erfahrungen. Dazu gehöre auch das Lied "Strenger Richter aller Sünder". Doch hört am besten selbst, was Maria Bienentreu auf die Frage nach dem Richter antwortete: https://www.domradio.de/audio/joh-1244-50-gespraech-mit-maria-sybille-bienentreu

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Mittwoch, 19. Mai 2021

Zoom-Anlass über eine spezielle Pilgerreise nach London

Ein Gedanke

Katzenskulptur an der Themse in London
Foto © Jörg Niederer
"In Dartford fällt mir ein Busstopp namens 'Pilgrims Way' an der gleichnamigen Strasse auf. Ich bin also voll und ganz auf dem richtigen Weg." Aus meinem Buch 

Ein Bibelvers - Römer 15,23b+24

Paulus: "Seit vielen Jahren ist es mein sehnlicher Wunsch, zu euch zu kommen. Das könnte ich tun, wenn ich nach Spanien reise. Ich hoffe also, euch auf der Durchreise zu treffen. Und ich erwarte auch, bei euch für die Weiterreise ausgerüstet zu werden. Aber vorher möchte ich gerne eine Weile die Gemeinschaft mit euch genießen."

Eine Anregung

Seit mehr als einem Jahr musste ich mehrere meiner Lesungen und Vorträge über meine Fussreise von Frauenfeld (Schweiz) nach London absagen. So auch zwei Anläufe in Freiburg in Breisgau. Dort konnte ich damals auf der Wanderung einen Gottesdienst besuchte und bei einer netten Dame in der 8. Etage eines Hochhauses übernachten.

Nun findet morgen dieser Anlass statt, allerdings nicht vor Ort, sondern per Zoom. Natürlich hätte ich mich gefreut, die Reisebekanntschaften im wirklichen Leben wieder zu treffen. Doch Zoom hat auch Vorteile. So ist es möglich, von überall her daran teilzunehmen.

Alle, die sich für eine solche Pilgerreise, es ging zum Grab des Gründers der methodistischen Bewegung, zum anglikanischen Pfarrer John Wesley (1703-1791), interessieren, oder auch einfach hören möchten, wie eine Weitwanderung durch vier europäische Länder ablaufen kann, sind herzlich eingeladen, sich einzuloggen. Am Donnerstag, 20.05.2021 um 19.30 Uhr geht es via Link auf der folgenden Webseite los: https://www.atlas.emk.de/emk-freiburg/aktuell/ 

Zu sehen sind viele Bilder von der zweimonatigen Wanderung, dazu lese ich Auszüge aus meinem Buch und erzähle von Begegnungen und Erfahrungen. Natürlich beantworte ich auch Fragen.

Wer weiss, vielleicht sehen wir uns morgen per Zoom.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Dienstag, 18. Mai 2021

Apfelkreuz und Steindenkmal

Ein Gedanke

Wegkreuz aus Stein in Schönenmatt bei Dornach
Foto © Jörg Niederer
"Sie kommen jeden Tag und verunstalten unsere Städte. Sie hinterlassen überall ihre idiotischen Schriftzüge. Sie machen aus der Welt einen hässlichen Ort. Wir nennen sie Werbeagenturen und Stadtplaner." Banksy

Ein Bibelvers - 1. Mose 31,51-53

"Weiter sagte Laban zu Jakob: 'Sieh diesen Steinhügel an und diesen Kultstein, den ich zwischen uns aufgestellt habe. Der Steinhügel und der Kultstein sind Zeugen für unseren Vertrag: Ich werde diesen Steinhügel als Grenze zu dir niemals in feindlicher Absicht überschreiten. Auch du wirst diesen Steinhügel und diesen Kultstein als Grenze zu mir nie in böser Absicht überschreiten. Sonst bestrafe uns der Gott Abrahams und der Gott Nahors, der Gott ihres gemeinsamen Vaters.'"

Eine Anregung

In einer Arbeit über die Felsbilder der Alpen stosse ich auf das Apfelkreuz. Ein gekreuzigter Apfel wird das wohl nicht sein, denke ich. Und so suche ich nach einer Antwort und finde einen entscheidenden Hinweis unter http://www.kunstdirekt.net/Symbole/symbolkreuz.htm

Was für eine Vielfalt an Kreuzen es doch gibt. Auf dem Foto hängt der rostige Jesus an einem Kleeblattkreuz aus Stein, das ich vor Jahren bei Dornach fotografierte. Kreuze lassen sich einfach in Stein einritzen. Vielleicht gibt es deshalb auf so vielen prähistorischen Schalensteinen auch Kreuze aus späterer Zeit. Die Schweiz ist voll davon. Das kann man erkunden auf der Webseite des Schweizerischen Steindenkmäler-Inventars unter http://www.ssdi.ch/

Besonders aufschlussreich ist die Googlekarte auf dieser Webseite. Was es da nicht alles gibt? Und an was allem ich auf meinen Ausflügen nicht schon unwissend vorbeigewandert bin. Da möchte ich doch gleich wieder losziehen.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Montag, 17. Mai 2021

Beim Namen nennen - Ein Zeichen gegen die Ausgrenzung

Ein Gedanke

Stacheldraht gegen Menschen
Foto © Beim Namen nennen - St. Gallen
Hoffnung kennt keine Stacheln. Hoffnung will geteilt werden.

Ein Bibelvers - Römer 5,3b-5

"Das Leid lehrt, standhaft zu bleiben. Die Standhaftigkeit lehrt, sich zu bewähren. Die Bewährung lehrt zu hoffen. Aber die Hoffnung macht uns nicht zum Gespött. Denn Gott hat seine Liebe in unsere Herzen hineingegossen. Das ist durch den Heiligen Geist geschehen, den Gott uns geschenkt hat."

Eine Anregung

Stacheldraht. Regelmässige Wandererfahrung. Todesfalle vieler Tiere. Verpönt und mancherorts für Viehweiden verboten.

Gegen Menschen kommt dagegen meist ein anderer Zaun zum Einsatz: Der Nato-Stacheldraht, auch Rasiermesserdraht genannt. In einem Werbetext heisst es dazu: "Er sichert sogar militärische Anlagen, Gefängnisse und Regierungsbehörden, aber auch kommerzielle oder private Gebäude."

Solche Stacheldrähte haben eine klare Sprache: "Bleibt weg!" Die Verletzungen sind gewollt.

Stacheldrähte stehen real und symbolisch für eine Abschottungspolitik, die tausendenden von Menschen den Tod gebracht hat. Gerade jetzt in diesen Sommertagen flüchten wieder viele Menschen über das Mittelmeer. Nicht wenige sterben dabei. Sie sollen nicht vergessen werden. In St. Gallen werden sie beim Namen genannt. Statt Stacheln sollen ihre Namen um die Kirche St. Laurenzen im Wind flattern. Deine Mithilfe ist erwünscht.

Schaue dir das Video dazu an auf: https://1drv.ms/v/s!AkPHRrUIwnB9tOAKaxLjvIGHStB2RA?e=A9jthU oder https://www.instagram.com/p/COkqJYTrslj/ oder https://www.facebook.com/beimnamennennen/videos/941690203252999

Willst du mitmachen? Hier findest du alle Angaben: https://www.kathsg.ch/DE/180/BeimNamennennen.htm

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Sonntag, 16. Mai 2021

Der Engel mit der Schaufel

Ein Gedanke

Engel neben Schaufel in Homburg TG
Foto © Jörg Niederer
"Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne." Chinesisches Sprichwort 

Ein Bibelvers - 1. Mose 2,2-3

"Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk, das er gemacht hatte. An diesem Tag ruhte er aus von all seiner Arbeit, die er getan hatte. Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn zu einem heiligen Tag."

Eine Anregung

Ora et Labora - beten und arbeiten - in dieser Reihenfolge. Der lebensgrosse, geschnitzte Engel steht etwas verloren am Strassenrand im thurgauischen Homburg. Neben ihm eine Schaufel, als hätte der Gottesbote sie gerade weggestellt. Die Hände gefaltet zum Gebet, der Untätigkeits-Tätigkeit.

Heute ist Sonntag. Die Arbeit darf ruhen. Ein idealer Tag für das Gebet, den Gottesdienstbesuch, die Familie, den Mittagsschlaf, das Aufatmen.

Brauchst du noch eine Anregung, wie Ruhe auch aussehen kann: Zwischen Homburg und Steckborn liegt einer von zwei Ruhewälder von Thurgauer Bürgergemeinden: https://ruheimwald.ch/

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Samstag, 15. Mai 2021

Landstrassenpredigt

Ein Gedanke

Schuppen mit Bibelplakat
Foto © Jörg Niederer
"Wer selbst keinen inneren Frieden kennt, wird ihn auch in der Begegnung mit anderen Menschen nicht finden." Zitat des Dalai Lama, angebracht an einer Aussichtsbank 

Ein Bibelvers - Psalm 46,2-3

"Gott ist für uns eine starke Zuflucht. In höchster Not steht er uns bei. Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Fundamente der Erde schwanken und die Berge mitten im Meer wanken."

Eine Anregung

Das Dorf machte einen ziemlich unaufgeräumter Eindruck. Verstellte Hofeinfahrten, in die Jahre gekommene Häuser und Ställe, Spielzeug, unachtsam am Strassenrand deponiert. Auch der fotografierte Schuppen an der Hauptstrasse war keine Ausnahme. Die Deichsel einer landwirtschaftlichen Maschine schaute ins Freie, Asthaufen da, wo sie nichts zu suchen hatten. Alte Plakate erzählten auf sich rollendem und auflösendem Papier Geschichten aus vergangenen Tagen. Auch das Bibelplakat, wie immer gelbe Schrift auf dunkelblauem Grund, hatte niemand wieder abgenommen. Und nun war es so etwas wie eine echte Perle unter Tand und Vergänglichkeit. "Gott ist unsere Zuversicht und Stärke", stand da. Ein Kontrapunkt in aller Unordnung, Unbeständigkeit und dem Zerfall. Landstrassenpredigt nennt sich das wohl.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Freitag, 14. Mai 2021

Kreuz an der Decke

Ein Gedanke

Das Kreuz am Nollen, wie an den Himmel gezeichnet
Foto © Jörg Niederer
Wer putzt all die Kreuze an der Decke wieder weg? 

Ein Bibelvers - 3. Mose 16,8-10

"Aaron soll für jeden Ziegenbock ein Los ziehen: Das eine Los bedeutet 'gehört dem Herrn', das andere Los bedeutet 'Sündenbock'. Den Ziegenbock mit dem Los 'gehört dem Herrn' soll Aaron als Sündopfer darbringen. Den Ziegenbock mit dem Los 'Sündenbock' soll er lebend vor den Herrn stellen. Der Ziegenbock wird so für seine Aufgabe bereit: Er soll als Sündenbock in die Wüste getrieben werden."

Eine Anregung

Bei den Gedanken zu den Wegkreuzen im Blog vom vom vergangenen Mittwoch kam mir die Aussage "Ein Kreuz an die Decke machen" in den Sinn. 

Diese Redensart scheint allein in der Schweiz in Gebrauch zu sein, gibt es doch keinen Nachweis in einer anderen deutschsprachigen Region. 

Nicht gemeint ist der Vorgang, bei dem ein Deckenkreuz montiert wird. Solche Deckenkreuze sind Stahlkonstruktion, die an der Raumdecke angebracht werden, um daran allerlei Sportutensilien zu befestigen.

Was es mit dem Kreuz an der Decke auf sich hat, wird in folgendem Blog von Radio SRF erzählt: https://www.srf.ch/play/radio/mailbox/audio/ein-kreuz-an-die-decke-malen?id=7ea126f1-1086-4576-a1fd-fe6dc270713d

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Donnerstag, 13. Mai 2021

Bischof Heinrich Bolleter zum Geburtstag

Ein Gedanke

Bischof im Ruhestand Heinrich Bolleter während seiner Amtszeit 2003 an der Tagung der Jährlichen Konferenz
Foto © Jörg Niederer
"Eine lebendige Gemeinschaft, welche diesem Jesus nachfolgt, muss offene Türen haben für alle. So hält es auch der Artikel 4 der Verfassung unserer Kirche [Evangelisch-methodistische Kirche] fest. 'Alle, ohne Rücksicht auf Rasse, Farbe, nationale Herkunft, Status und wirtschaftliche Stellung sollen am kirchlichen Leben teilnehmen und die Sakramente empfangen.'" Heinrich Bolleter, Aus einem Referat, gehalten 2019 in Solothurn 

Ein Bibelvers - Psalm 9,2

"Ich will dir danken, Herr, von ganzem Herzen. Ich will von all deinen Wundertaten erzählen."

Eine Anregung

Wer kennt nicht sein herzliches Lachen. Bischof im Ruhestand Heinrich Bolleter feiert heute seinen 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen. Das Foto entstand 2003 an einer Tagung der Jährlichen Konferenz.

Weitere Geburtstagsgrüsse und Hinweise auf seinen besonderen Lebensweg gibt es hier: https://www.umc-cse.org/
und hier:
https://www.umc-cse.org/de/liste_552612-920464/wir-sind-auf-einem-guten-weg.html
und hier:
https://www.umc-cse.org/de/liste_552612-920494/dankbarkeit-fuer-die-spuren-des-segens.html

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika

Mittwoch, 12. Mai 2021

Kreuzzeichen in Landschaft und Garten

Ein Gedanke

Wegkreuz am Inneren Seegraben im Bannriet Altstätten SG
Foto © Jörg Niederer
"Bis heute markieren Wegkreuze sozusagen 'katholisches Hoheitsgebiet'. Gleichzeitig sind sie Zeichen einer territorial verankerten, gelebten Frömmigkeit." Natalie Fritz

Ein Bibelvers - 1. Korinther 1,22+23

"Die Juden wollen Zeichen sehen. Die Griechen streben nach Weisheit. Wir dagegen verkünden Christus, den Gekreuzigten: Das erregt bei den Juden Anstoß und für die anderen Völker ist es reine Dummheit."

Eine Anregung

Wegkreuze und Bildstöcke sind von Bedeutung. Unter dem Überthema "Back to Faith - Unsere Wiederentdeckung des Katholizismus" schreibt Natalie Fritz auf kath.ch darüber. Auch für Nichtkatholik*innen ist der Artikel lesenswert, und schafft Verständnis für Umgang und Brauchtum, Geschichte und auch die damit verbundenen Provokationen. Anregend: https://www.kath.ch/newsd/back-to-faith-3-unsere-wiederentdeckung-des-katholizismus/
Das abgebildete Wegkreuz mit der recht untypischen Jesusfigur (Gesichtszüge) steht am Inneren Seegraben im Bannriet Altstätten SG.

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Dienstag, 11. Mai 2021

Orchidee am Wegrand

Ein Gedanke

Purpur-Knabenkraut, Frauenfeld
Foto © Jörg Niederer
"Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters." Khalil Gibran, 1883-1931

Ein Bibelvers - Jesaja 45,15

"Du bist wirklich ein Gott, der im Verborgenen handelt, du Gott und Retter Israels!"

Eine Anregung

Es kommt bei uns vor. Sowohl im Thurgau wie auch im Kanton St. Gallen: Das Purpur-Knabenkraut, eine einheimische, recht grosse Orchidee. Gestern fanden wir sie im lichten Wald, verborgen an einem selten begangenen Fussweg entlang eines Baches.

Beim Nachlesen habe ich zwei Dinge neu gelernt: Das Purpur-Knabenkraut hat zygomorphe Blüten. Das meint Folgendes: Wenn man einen senkrechten Strich mitten durch die Blüte zieht, sind die beiden Seiten in gespiegelter Weise identisch. Wenn ich es mir so überlege, gilt das auch für den menschlichen Kopf. Auch der ist zygomorph.

Diese Blume lebt 1. geophytisch und 2. kryptophytisch. Ein Kryptophyt ist eine Pflanze, die Trockenzeiten oder den Winter im Verborgenen als Knolle überdauern. Da dies im Wasser, im Schlamm und im Erdboden geschehen kann, wird weiter unterschieden: Geophyten wie das Knabenkraut überdauern verborgen als kugelrunde Knolle im Erdboden. In dieser Zeit bilden sie eine zweite, neue Knolle aus. Die erste stirbt, aus der zweiten entsteht die neue Pflanze.

Solche Knollen überdauern scheinbar abgestorben die Winterzeit, um dann wieder zu neuem Leben zu erwachen. Ein Beispiel für den Kreislauf des Lebens, auch für die Auferstehung.

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Montag, 10. Mai 2021

Kreuz und Berge

Ein Gedanke

Kreuzberge von Salez aus gesehen
Foto © Jörg Niederer

"
[Alpstein], das schöste aller Gebirge" Albert Heim (1849-1937)

Ein Bibelvers - 2. Mose 19,3+4

"Mose aber stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der Herr vom Berg aus zu: 'Sag es dem Haus Jakob! Verkünde es den Israeliten: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe. Euch aber habe ich wie ein Adler auf Flügeln getragen und hierher zu mir gebracht."

Eine Anregung

Warum die "Chrüzbärg" (Kreuzberge) im Alpstein so heissen, habe ich nicht sicher herausgefunden. Eindrücklich sind sie, und daran herumgeklettert bin ich auch schon. Redensarten bringen sie in Verbindung mit den vielen tödlichen Abstürzen an deren Pfeiler. Rein optisch erinnern sie an eine Reihe aufgerichtete Pfeiler ähnlich der aufgerichteten Kreuze in der Passionsgeschichte. Besonders eindrücklich wirken sie vom Rheintal aus. Wie auch immer: Schön sind sie, ziehen die Blicke und Kletterer*innen an.

Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika