Sie verlangt, dass in einer Unternehmung der höchste Lohn nicht mehr als 12 mal höher sein darf als der tiefste Lohn.
Auf den ersten Blick mag das verlockend erscheinen; aber wollen wir wirklich vom Staat die Löhne bestimmen lassen?
Bis heute hatten wir die Sozialpartnerschaft von Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die sich immer wieder einigten. In diesen Tagen wurde gerade mit den Berner Oberländer Bergbahnen einen Mindestlohn von CHF 4000.- ausgehandelt.
Wenn wir z.B. die Solidarität der Altersvorsorge näher betrachten, so bezahlen alle mit Einkommen einen Beitrag von 8,4% ein. Und alle, auch Zahler, die Beiträge von mehreren CHF 100'000.- einzahlen, erhalten nicht mehr als CHF 2'340.- Maximalrente pro Monat. Die 1:12-Initiative greift diese Solidarität direkt an, denn unser Sozialstaat ist auf hohe Einkommen angewiesen.
Wir wissen das es immer noch Arbeitgeber gibt, die schwächere Arbeitnehmer anstellen zu einem angemessenen Lohn. Wenn wir dieser Initiative zustimmen, werden diese Arbeitsplätze unter Druck kommen, denn die Mehrleistung für den Lohn anzupassen wäre nicht gegeben. Die Folge wäre also, das solche Arbeitsplätze gestrichen würden.
Auch ein Wegzug von Unternehmungen ins Ausland als Folge der Initiative darf nicht unterschätzt werden.
Dass es zu hohe Lohnzahlungen gibt, wissen wir alle, aber das der Staat dies regeln soll, ist der falsche Weg.
Erich von Siebenthal
Der Autor ist Nationalrat der SVP und Mitglied der Evangelisch-methodistischen Kirche.
Zu der Abfassung dieses Beitrags wurde er vom Ausschuss Kirche und Gesellschaft eingeladen.
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