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Dienstag, 8. Januar 2013

Ein-Wurf von Markus Da Rugna


"Wir haben hier keine bleibende Stadt..." Na ja, ich lebe sowieso lieber auf dem Land. "... die zukünftige suchen wir." Muss das sein? Ja, die Spannung Stadt-Land ist in der Schweiz sehr ausgeprägt und identitätsstiftend. Peter von Matt, Schweizer Buchpreisträger, beschreibt dies so:
"Noch immer kommen sich Leute, die stadtnah und an bevorzugter Lage in angenehmen Villen leben, als geborene Bergler vor, spielen im Nadelstreifenanzug den politischen Wurzelsepp und werden dafür von anderen synthetischen Berglern begeistert beklatscht."
Ja, wir pflegen als Schweizer das Bild des Berglers, auch wenn wir Städter sind. Das Berglerisch-Ländliche steht eher für das Bestehende und die Stadt für Fortschritt und Erneuerung.
In dieser unauflöslichen Spannung bewegt sich auch der Vers aus dem Hebräerbrief: Noch sind wir hier, doch unsere Sehnsucht sieht und sucht weiter. Diese Spannung dürfen wir nicht auflösen. Sie ist produktiv und kreativ. Das Bestehende darf auch hinterfragt werden, ohne grad alles auf den Kopf zu stellen. Was ist bei Ihnen im neuen Jahr dran? Aufbrechen oder das Bestehende ausbauen?

Erschienen in "Kirche und Welt", 1/2013 - Markus Da Rugna ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich

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