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Samstag, 20. August 2022

Traumhaft

Normalerweise träume ich nicht sehr viel. Zumindest erinnere ich mich, sobald ich aufgewacht bin, meist nicht mehr an meine Träume. Vor kurzem erlebte ich es aber ganz anders. Ich durchlebte während eines Traums viele sehr lebendige und klare Situationen, welche mir eindrücklich in Erinnerung geblieben sind. Einige Situationen im Traum erlebte ich als sehr beängstigend, aber mitten in alledem geschah mir eine Traumsequenz, die unglaublich war, kurz, aber sehr intensiv und betörend schön. Ich flog wie ein Vogel durch die Lüfte über eine vielfältige und schöne Natur mit Bergen und Flüssen und alles war sehr grün. 

Diese Traumerfahrung kann ich für mich sehr gut mit dem hebräischen Wort Schalom verbinden. «Schalom» bringt etwas in mir zum Klingen, ähnlich wie mein Traum. «Schalom» bedeutet nicht einfach nur Friede. «Schalom ist mehr als Friede, es ist Zufriedenheit – Zu-Frieden-heit. Nicht der Zustand, sondern der Weg dahin.» 

Vielleicht waren die vielen Beschäftigungen über die Kriege und Krisen dieser Welt und die grossen und kleinen Unversöhnlichkeiten der Auslöser dieses schönen Traumes. 

Ich wünsche mir aber, dass ich mich nicht nur an den Schalom-Erfahrungen von Träumen erfreue, sondern dass gerade unsere Kirchen und Religionen unterwegs sind zu diesem Schalom. 

Indem wir Ort schaffen und bewahren, wo alle willkommen sind, unabhängig von Religion, Ethnie, Geschlecht und Besitz. 

Dass hier gerne geteilt wird mit denen, die weniger haben. Wissend, dass wir alle Beschenkte sind.

Ich wünsche mir, dass in den grossen und kleinen Meinungsverschiedenheiten unserer Tage Polarisierung überwunden wird und nach guten und gangbaren Kompromissen gesucht wird. Ich wünsche mir, dass bei uns in unseren Kirchen und Häusern erzählt wird von diesem  Schalom.

Markus Nagel


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