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Sonntag, 1. März 2015

Die Qualität soll stimmen

Nein zur PräimplantationsdiagnostikVon Jörg Niederer:

Wenn schon kein Kind auf natürlichem Weg, dann soll es wenigstens gesund sein. Diese Logik ist bestechend. Am 14. Juni soll die Verfassung per Volksabstimmung so geändert werden, dass die Gesundheit von künstlich gezeugten Embryos getestet werden darf. Verbunden damit soll es möglich sein, mehr Embryos auf einmal künstlich zu erzeugen und aufzubewahren.
Immer mehr ältere Menschen wünschen sich Kinder. Doch je älter Menschen sind, desto weniger fruchtbar sind sie und desto grösser werden die Risiken, ein krankes Kind zu zeugen. Die künstliche Befruchtung ist eine mögliche Antwort. Besonders gilt dies für Personen mit Erbkrankheiten. Mit der so genannten Präimplantationsdiagnostik können diese das Risiko von kranken Nachkommen deutlich senken. Zugleich stellen sich einmal mehr Fragen nach dem Wert menschlichen Lebens: Wie qualitativ hochwertig muss ein Mensch sein, damit er gezeugt werden darf? Was ist mit Eltern, die diese Qualitätskontrolle bei ihren künstlich befruchteten Embryos nicht anwenden wollen? Wird die Gesellschaft dies tolerieren und mittragen, auch wenn dadurch ein behindertes Kind gezeugt wird? Schwierige Fragen. Wir müssen sie bald schon an der Stimmurne beantworten.

Siehe dazu auch

Nein zur Präimplantationsdiagnostik

Stellungnahme der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz-Frankreich-Nordafrika 2014!


Erschienen in "Kirche und Welt", 3/2015

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