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Montag, 1. Dezember 2014

Vom Werden der Menschen

In der Adventszeit geht es auch um die Menschwerdung.
Heute leben über 7 Milliarden Menschen. Diese Menschen verbrauchen Ressourcen von eineinhalb Erden. Wir leben über unsere Verhältnisse. 2050 werden es 9 Milliarden Menschen sein.
Menschwerdung in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo
Menschwerdung in Kinshasa,
Demokratische Republik Kongo
Angesichts dieser Entwicklung, sollte man da nicht dankbar sein für jeden Menschen, der nicht geboren wird? 
Die Regulierung der Menschwerdung wurde verschiedentlich versucht, etwa in China mit der Einkind-Politik. Oft aber wollte man damit auch gleich den Lebenswert von Menschen definieren. Sterilisationen bei psychisch Kranken und Minderheiten (ent-)werteten deren Menschsein. Sätze wie „Diese Frau, dieser Mann dürfte eigentlich gar keine Kinder haben!“ höre ich gar nicht so selten. Welche Kriterien sollen das Recht auf Menschwerdung definieren?
Stichworte dazu: Vermeidung von behindertem Leben durch pränatale Diagnostik oder Präimplantantionsdiagnostik. Kondome für die Armen. Knaben statt Mädchen (Indien).
Ein Kriterium könnte auch der Resourcenverbrauch sein. Dann dürfte nur noch jeder 6. Kuwaiti Mensch werden (Verbrauch: 6 Erden); aber auch nur jeder 3. Schweizer (Verbrauch: 3 Erden). Dann hätte ich nur einen Sohn statt drei Söhne – aber welchen?


Erschienen in "Kirche und Welt", 12/2014

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