Anahi Alberti D'Amato, Bischof Aguilar und Annie Solis |
Dieses Team (ich bin die Delegierte aus Europa) trifft sich in diesen Tagen zum ersten Mal in Peru, zur selben Zeit in der der 20. UNO-Klimagipfel in Lima stattfindet. Das Programm besteht darin, einander kennenzulernen und unser Projekt miteinander abzusprechen. Wir treffen uns auch mit Mitgliedern der Methodistischen Kirche in Peru. Von diesen Besuchen möchte ich gerne einige Eindrücke teilen.
Zwei Drittel der Mitglieder der Methodistischen Kirche in Peru sind indigen und leben im Anden-Hochland. Wir haben zwei Gemeinschaften besucht und von ihnen gehört, wie sie klimatischen Veränderungen sich bei ihnen auswirken. Beide Gemeinschaften leiden unter Wassermangel. Ihre Ernte ist gefährdet, die Zukunft scheint sehr unsicher. Sind sie schuld daran? Das ist teilweise ihre Sorge. Eine dieser Gemeinschaften lebt unter dem Schatten eines globalen Konzerns, der Interesse hat an ihrem gemeinsames Land, um dort vorhandenen Bodenschätze abzubauen. Es ist nicht sicher, dass sie sich gegen das Lobbying des Konzerns behaupten können.
Wir haben uns mit dem Bischof von Peru, Samuel Aguilar, getroffen. Auch er versteht den Auftrag der Kirche, Zeugen Jesu Christi zu sein und einander zu dienen, als unmittelbar verknüpft mit dem Auftrag, die Erde als Gottes Schöpfung zu schätzen und zu schützen. Deswegen leitet er eine Arbeitsgruppe, die sich der Bewahrung der Schöpfung widmet. Der Bischof reagiert damit auf die Nöte von Kirchenglieder, die ihren Lebensunterhalt verlieren und deren Rechte verletzt werden. Wie kann die Kirche helfen, und nicht jeder für sich alleine ums Überleben kämpfen muss? Wie kann die Kirche die bevorstehenden Herausforderungen bewältigen?
Ich frage mich, wie wir in Europa uns mit diesen Geschwistern in Peru, in Lima und auf der Hochebene, zusammenschliessen können. Ich frage mich, wie unser Leben in der Schweiz und in Frankreich die Not unserer Geschwister lindert oder vermehrt. Ich frage mich, welche Möglichkeiten wir haben, in unserem Alltag unserer „Verbundenheit über Kontinente hinweg“ gerecht zu werden. Ich frage mich, ob wir uns von der interreligiösen Kommission in Peru mit ihrem Spruch, „Die Zukunft des Planeten ist in unseren Händen“ ansprechen lassen. Ich frage mich, wie wir dazu beitragen, dass unsere Nachfolge Jesu Christi gerecht wird, dass das Wort Fleisch geworden ist, also Erde von unserer Erde.
Siehe auch:
Botschaft des GBGM-Generalsekretärs Thomas Kemper an die Beteiligten des Climate Summit in Lima/Peru
Marietjie Odendaal ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika