Habt ihr schon von Gertrud Woker gehört?
Ich habe vor kurzem in einem besonderen Dokumentarfilm zum ersten Mal von
ihr erfahren. Eine eindrückliche Person muss sie gewesen sein. Eine
bahnbrechende Wissenschaftlerin. Eine Frau, die sich klar und deutlich für
Frieden eingesetzt hat.
Und doch eine Person, die von ihrem Umfeld als komisch, verrückt,
lebensuntauglich bis gefährlich eingestuft wurde. Verleumdet und missachtet,
machte sie ohne aufgeben weiter.
Wie ist das möglich? Wie konnte so etwas nur passieren?
Und wenn ich dieser berührende und teils auch bedrückende Film anschaue,
merke ich, wie auch heute Ähnliches möglich bleibt und geschieht.
Ich empfehle ganz herzlich selber zu schauen.
https://www.youtube.com/watch?v=ys4yMosacqA&list=PLpNi0Wmi7L823WvEk
tvkX1xT-fSxBJkE8&index=23
Marietjie Odendaal
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Freitag, 4. November 2022
Habt ihr schon von Gertrud Woker gehört?
Einseitig?
Uns im Konfliktfall auf Frieden auszurichten, bedeutet eine andere Seite oder eine andere Perspektive anzuerkennen, weil auch auf der anderen Seite gültige Interessen vorhanden sind.
Dazu müssen wir die andere Seite anhören. Dies zu tun, schliesst keineswegs aus, parteiisch zu sein. Doch eine Seite zu wählen, ohne beide Seiten im Blick zu haben, lässt uns zu kurz greifen. Zu meinen, ich verstehe einen Konflikt, ohne mich, mein Verhalten und mein Wirken anzuschauen, ist eine Fehleinschätzung.
Vielleicht darum sagt Jesus in seiner grossen Friedensanleitung, "Entferne erst den Balken aus dem eigenen Auge. Dann wirst du besser sehen, das Körnchen aus dem Auge deines Gegenübers zu nehmen."
Wie Eltern lernen nachzufragen, wenn die Kinder weinend über das Missverhalten von anderen berichten, "Und was hast du gemacht und gesagt?", müssen wir vorsichtig und sorgfältig schauen und einfordern, dass wir mehr als eine Seite präsentiert bekommen. Es ist oft am schwersten, sich selber im Ganzen wahrzunehmen. Dafür brauchen wir Rückmeldungen von anderen Menschen, sogar von der Gegenpartei.
Jesus will uns nicht einschüchtern, als ob wir immer Balken bei uns wittern sollten. Er erkennt jedoch, dass ein dauernder, lebensfördernder Frieden nie einseitig geschlossen wird.
Sind wir als Nachfolgende Jesu es nicht die Welt schuldig, das zu lernen und zu leben?
Marietjie Odendaal, Kirche und Gesellschaft