Ein Gedanke
Der Autoverkehr habe sich in der Ostschweiz seit dem Lockdown mehr als verdoppelt, meldete das St. Galler Tagblatt gestern. Dabei seinen mehr Autos unterwegs als im Juli des Vorjahres.
Ein Bibelvers - 1. Mose 24,56
"Aber der Diener Abrahams sprach zu Laban und seiner Familie: Haltet mich nicht auf, da doch der HERR meine Reise hat gelingen lassen. Lasst mich ziehen, ich will zu meinem Herrn gehen."
Eine Anregung
Foto © Jörg Niederer |
Bei der Bahn vermeldet man schweizweit 1/3 weniger Passagiere. Viele sind wegen Corona umgestiegen - aufs Auto die meisten, aufs Velo (in der Freizeit) auch viele.
Nichts gegen nötige Autofahrten. Aber wer versucht, einer Coronainfektion durch Flucht ins eigene Auto zu entgehen, gewinnt nicht unbedingt mehr Sicherheit. Im Jahr 2019 gab es 17'761 Unfälle mit Personenschäden. Das bedeutet mindestens 49 Verletzte jeden Tag, die meisten im Strassenverkehr. Dem stehen hochgerechtet für das gesamte aktuelle Jahr 85'800 Coronainfizierte gegenüber, oder 10'706 wegen COVID-19 Hospitalisierte. Die Chance, wegen eines Verkehrsunfalls ärztliche Hilfe zu benötigen, ist also deutlich höher. Allerdings sterben am Virus 22x mehr Menschen als im Strassenverkehr.
Das ganze ist aber wohl noch deutlich komplexer, als dieses einfache Gegeneinander-Aufrechnen von Zahlen. Vielleicht nutzen Touristen das Auto für die Reise ins Ausland, um so der Quarantäne im eigenen Land zu entgehen. Dann wäre das Autofahren Ausdruck eines höheren Risikoverhaltens.
Letztlich ist die Mobilität einer der treibenden Faktoren bei der Ausbreitung des Virus. Auch aus diesem Grund ist mir das Auto in einem Garten Washingtons in seiner umweltbelastenden Luftschlossgarage nicht unsympathisch.
Also: Reise mal wieder mit der Bahn, oder noch besser: Gehe zu Fuss!
Quellen: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/mobilitaet-verkehr/unfaelle-umweltauswirkungen/verkehrsunfaelle.html und https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov.html
Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika