Ein Gedanke
"Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern." André Malraux (1901-1976)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 103,2-5
"Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Der all deine Schuld vergibt und alle deine Krankheiten heilt, der dein Leben aus der Grube erlöst, der dich krönt mit Gnade und Erbarmen, der dich mit Gutem sättigt dein Leben lang. Dem Adler gleich erneuert sich deine Jugend."
Eine Anregung
Der Rathausturm von Prag bietet eine gute Übersicht auf das historische Zentrum und die umliegende Stadt. Wir können beobachten, was gerade auf dem Platz geschieht. Doch in Wirklichkeit ist all das, was wir sehen, schon Vergangenheit. Denn das Licht braucht seine (wenn auch extrem kurze) Zeit vom Gegenstand zum Auge, und das Licht ist es, das die "Übersicht" zu unseren Augen "transportiert". Das wiederum bedeutet, dass wir die Übersicht nur zurück haben, in die Vergangenheit. Was vor uns liegt, können wir nicht sehen. In kleinem Mass kann ich die Folge von wahrgenommenen (als wahr angenommenen) Veränderungen in meiner Nähe vorausberechnen. Ich kann eine Begegnung mit einem Passanten so timen, dass wir uns ohne Berührung kreuzen können. Aber je weiter etwas in der Zukunft liegt, je weniger Anhaltspunkte ich davon in der unmittelbaren Vergangenheit habe, je dynamischer etwas in Bewegung ist, desto weniger kann ich mir darüber sicher sein, desto mehr Varianten von "Zukunft" ergeben sich.
Es gilt: Bei aller Übersicht bleibt die Zukunft ungewiss. Aber auch das gilt: Die Zukunft ist voller Chancen. Mit Gottes Hilfe gelingt es uns, die besten dieser Möglichkeiten im kommenden Jahr zu nutzen.
Ich lade euch ein, auf diese Möglichkeiten vertrauensvoll zuzugehen, vielleicht mit den Klängen des Gospelsongs "When The Saints Go Marching In", interpretiert von Bruce Springsteen und andern: https://www.youtube.com/watch?v=i6eKkirEcgE
Jörg Niederer ist Mitglied im Ausschuss Kirche und Gesellschaft der EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika