Am 28. September konnte ich an der grossen Demonstration «Klima des Wandels» in Bern mit dabei sein. Es war ein Vergnügen, Teil zu sein der fröhlich-bunten Menge. Selten habe ich mich so sehr «in der ganzen Schweiz» gefühlt, inmitten von Französisch, Deutsch, allen Generationen, Jazz, Folk und Rock, die oft unerwartet ertönten, Lustigem, Skurrilem und Ernstem. Alles beisammen, wie ein grosses Fest. Es war sehr ermutigend in einer so grossen Gruppe zu sein, die sich für dieses Thema einsetzt.
Neben den heiteren, lustigen und ermutigenden Eindrücken sind in mir der Wunsch und die Hoffnung geblieben, dass die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger das Thema des verantwortlichen Umgangs mit der Schöpfung nicht nur als individuelle Tugend und persönliches Streben sehen, sondern die politischen Konsequenzen ziehen und dementsprechend ihre Stimme bei den Wahlen am 20. Oktober eingelegt haben.
Die aktuellen Ergebnisse der Wahlen stimmen hoffnungsvoll.
Christinnen und Christen sind gerne anders. Sie sagen oft und gerne Nein. Das christliche «Nein» war in den dunklen Zeiten der Vergangenheit oft ein Hoffnungszeichen für eine gute Zukunft. Aber ist es heute noch angesagt, als Nein-Sager in Erscheinung zu treten? Nicht in jedem Fall. Wir haben in der heutigen Zeit doch so Vieles beizusteuern. Unser «Ja» ist gefragt, unser konstruktives Mitmachen.
- Ein «Ja» im aufrichtigen Gespräch über politische, geografische, gesellschaftliche und religiöse Grenzen hinweg.
- Viele Menschen fühlen sich heute nicht wertgeachtet und abgelehnt. Wir dürfen ihnen Vorleben und sagen, dass Gott gerade sie zutiefst bejaht.
- Wenn nur vom Dunkeln und Negativen die Rede ist, dann können wir voller Hoffnung sein, weil wir wissen, dass in Gottes Welt das Leid und die Angst nicht das Letzte sein werden, und dass auf die Nacht immer ein neuer Tag folgen wird.
Grosszügigkeit als Antwort auf die Kleinkariertheit und letztlich die Angst unserer Tage sollte das Markenzeichen der christlichen Gemeinde sein.